Forscher des Fraunhofer Instituts und von IBM (Börse Frankfurt: IBM) arbeiten an der Festplattentechnik der Zukunft: Bekanntlich verdoppelt sich die Datendichte des Speichermediums etwa alle eineinhalb Jahre. Doch je höher die Speicherdichte wird, desto geringer muss der Abstand zwischen Schreib / Lese-Kopf und Platte sein. Dies gilt auch für die Deckschicht, die das magnetische Medium vor mechanischen Kontakten mit dem Kopf und dem Angriff von Luftsauerstoff schützt. Die bisher eingesetzte Technik des Magnetronsputterns wird in den kommenden Jahren nicht mehr ausreichen, um Festplatten mit nur zwei bis drei Nanometer dünnen Schichten der erforderlichen Güte zu versehen.
Ein neues Verfahren, das Wissenschaftler am Dresdner Nanotechnologie-Kompetenzzentrum „Ultradünne funktionale Schichten“ gemeinsam mit IBM entwickeln, erzeugt solche sehr harte und dichte diamantähnliche Kohlenstoffschichten. Für viele Anwendungen der Mikrosystemtechnik ist die damit verbundene geringe mechanische Reibung unerlässlich – nicht nur bei Festplatten.
„Im Gegensatz zum bisher für solche Schutzschichten verwendeten Kohlenstoffnitrid, scheidet bei uns eine gefilterte Pulsbogenquelle amorphen Kohlenstoff ab“, erläuterte Peter Siemroth, Projektleiter am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS, das die Aktivitäten des Kompetenzzentrums seit über vier Jahren koordiniert. „Bei dieser Methode verdampft ein elektrischer Lichtbogen im Vakuum das Material der Graphitelektroden. Als superharte Schicht wächst es kontrolliert auf den Festplatten auf.“ Dabei wird das Plasma von Magnetfeldern gelenkt. Kleinste Partikel, die in der Bogenentladung entstehen und die Glattheit der Schicht vermindern würden, lassen sich mithilfe des Magnetfelds vollständig aussortieren.
Kontakt: Peter Siemroth, Tel.: 0351/2583409 (günstigsten Tarif anzeigen)
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