Internes Marketing und das Echtzeit-Unternehmen
Es ist gut möglich, dass die Idee, die IT-Abteilung innerhalb des übrigen Unternehmens zu vermarkten, der für viele unangenehmste Vorschlag ist. Wollte man im Marketing tätig sein, würde man schließlich im Marketing arbeiten und nicht als CIO! Seit der Panik um den Jahr-2000-Bug und dem dotcom-Boom haben die IT-Abteilungen jedoch einen schlechten Ruf, und sicher liegen schon irgendwo Widersacher auf der Lauer. Zudem ist besorgniserregend, dass nach Gartner die Einstellung des Managements gegenüber den IT-Abteilungen in der unteren Hälfte der Glaubwürdigkeitsskala rangiert – irgendwo zwischen „Skepsis“ und „Akzeptanz“, immer noch recht weit entfernt von „Vertrauen“ oder „Respekt“, der letzten Stufe.
Das Problem liegt darin, dass eher kontraproduktiv sein dürfte, den anderen Abteilungen einfach zu erzählen, wie toll die IT doch sei. Ein Teil der Antwort könnte darin liegen, dass der nächste Schritt für IT darin bestehen muss, direkten Eindruck in den Köpfen der anderen Abteilungen zu hinterlassen. Was Gartner mit dem „Real-Time Enterprise“ meint (andere verwenden andere Namen dafür), ist etwas, was das obere Management betreffen muss. Gartners Befürwortung des „Real-Time Enterprise“ klingt sehr nach dem Konzept des „Zero Latency Enterprise“, das schon ein paar Jahre zurückliegt. Der Unterschied liegt aber darin, dass das Konzept dieses Mal auf das Management selbst anzuwenden ist – so Mahoney.
Technologie (oder zumindest die magische Vorsilbe „e-„) wurde bereits auf alle möglichen Unternehmensaspekte angewandt, um sie schneller und effizienter zu machen. Gartner zufolge bleibt dem „e-“ jetzt nur noch das Management übrig. Es ist an der Zeit, die ungeregelte Herrschaft der E-Mail zu ersetzen, so Gartner weiter.
Nach Mahoney sollten die Entscheidungszeiten Jahr für Jahr reduziert werden. Banken, die früher einen Monat brauchten, um über einen Hypothek-Antrag zu entscheiden, sollten sich zum Ziel setzen, dies in einer Woche zu schaffen und in einem Jahr dann innerhalb eines Tages.
Hier einige wichtige Technologien für das Real-Time-Enterprise:
Versuchen Sie IM und Web Services
Gartner glaubt daran, dass Instant Messaging und Web Services die beiden Dinge sind, die man als nächstes ausprobieren sollte. Beide befinden sich in einer frühen Phase ihrer Verwendung in Unternehmen, sind jedoch schon reif für ein Pilotprogramm.
IM ist davon vielleicht interessanter, denn es ist unter Verbrauchern bereits sehr weit verbreitet und kann sich auch im Unternehmen mit rasender Geschwindigkeit ausbreiten, ohne dass der IT-Manager es eingeführt hätte. „In einigen Call-Centern, in denen die Desktop-Computer nicht gesperrt sind, hat die intelligente Belegschaft IM-Programme installiert, um ihre Jobs besser erledigen zu können“, so Mahoney.
IM in Unternehmen ist in den USA bereits weiter verbreitet als in Europa. Gartner empfiehlt jedoch, dass europäische Unternehmen es jetzt ebenfalls ausprobieren sollten.
Schlusswort: Die Ergebnisse werden es zeigen
Mahoney zufolge gibt es Organisationen, die demonstrieren, was man mit einer effizienten IT-Abteilung alles bewerkstelligen kann: „Die europäischen Billig-Fluglinien zeigen, wo es langgeht.“ Ihre IT-Ausgaben sind sehr viel geringer als die der traditionellen Fluglinien – etwa ein Prozent ihrer Einnahmen im Vergleich zu den vier Prozent der Konkurrenz. Die Billig-Fluglinien setzen ihre Technologie also auf effizientere Weise ein, so Mahoney weiter. Der Online-Verkauf bedeutet, dass die Firma das Geld schneller erhält als normalerweise, nämlich von den Kreditkartenunternehmen. Der neue Service, den die Informationstechnologie hier leistet, ist also gut auf die Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt.
Natürlich hatten diese Fluglinien den Vorteil, von Grund auf neu anzufangen, weshalb sie sich nicht mit dem Abschalten von Legacy-Systemen herumärgern müssen. Aber egal in welcher Situation Sie sich gerade befinden, Tech Update wünscht Ihnen für 2003 nur das Beste! Wir werden Sie auch in diesem Jahr wieder gut informieren.
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