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Houston mustert 13.000 Office-Pakete aus

Seit Ankündigung der neuen Lizenzbestimmungen bei Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) scheinen die Kunden reihenweise abzuspringen. Erst mustern Dell (Börse Frankfurt: DLC) und Hewlett-Packard (Börse Frankfurt: HWP) im August die abgespeckte Office-Suite Works aus, dann rangierte neben europäischen Staaten auch noch die japanische Regierung Windows aus. Jetzt hat die US-Stadt Houston angekündigt, 13.000 Office-Pakete der Stadtmitarbeiter loswerden zu wollen.

Gewinner dieser Entscheidung ist das ortsansässige Start-Up Unternehmen Simdesk Technologies. Die Stadt unterzeichnete mit dem Anbieter von webbasierter Software einen Fünfjahresvertrag im Wert von 9,5 Millionen Dollar.

Simdesk bietet dafür über zwei Dutzend standardisierter Anwendungen für die alltäglichen PC-Aufgaben wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Kalender oder E-Mail an. Die Programme enthalten ein Abonnement für einen eigenen webbasierten Service. So sollen die Anwender ihre Dokumente, Nachrichten und andere Daten auf einem zentralen Server von Simdesk ablegen können. Auf diese Daten könnten die User dann jederzeit von jedem web-fähigen Gerät wie PDA, Handy oder Laptop aus zugreifen und diese verändern.

Die texanische Stadt will mit dieser Lösung ihre 13.000 Mitarbeiter ausstatten und vielleicht später auch bis zu drei Millionen Einwohner.“Um dieses Web-Dienst anbieten zu können setze man auf ein sehr leistungsfähiges Daten-Transferprotokoll, das mit dem zentralen Server korrespondiert“, erklärt Simdesk CEO und Gründer Ray Davis. Die komplette Kommunikation läuft auf einem Unisys Server mit 32-CPUs. Das System soll bis zu 21 Million Users bedienen können, so die Angaben.

„Es wird hier keine typische Client-Server-Struktur eingesetzt. Wir nutzen ein patentiertes, geheimes Transferprotokoll, das eine sehr spezielle Last-Ausgleichungs-Technologie verfügt, die wir entwickelt haben“, erklärt Davis. Ob man den schnellen Web-Zugang im Büro ode rein Handy benutze, der Server reagiere gleich. Man müsse sich um die Bandweite keine Gedanken machen.

„Web Services sind eine großartige Idee. Ständiger Zugriff auf alle Daten von jedem Punkt der Welt aus. Doch wenn man sich die damit verbundenen Kosten für Software und Router ansieht, so kann sich das keine Schule leisten, so eine Umgebung aufzubauen. Wir haben all Voraussetzungen für Web-Services wegrationalisiert und sind von keinem Microsoft, Sun Microsystems, Oracle oder Linux abhängig“, sagt Davis.

Houston hatte bereits vor zwei Jahren von Simdesk gehört und mit dem Testen der Software und des Dienstes im vergangenen Jahr in öffentlichen Bibliotheken begonnen. „Der Test verlief so gut, dass, als wir begannen uns nach Alternativen für Office wegen der neuen Lizenzbestimmungen umzuschauen, Simdesk einer der führenden Bewerber war“, erklärt Richard Lewis, Chief Information Officer der Stadt.

Der Siegeszug auf Microsofts Rücken geht sogar noch weiter. Die US-Stadt Chicago hat laut Simdesk bereits einem Pilotprogramm zugestimmt und auch mit Los Angeles und der Brasilien verhandele Davis.

ZDNet.de Redaktion

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