Mobilcom (Börse Frankfurt: MOB) steckt nun wirklich in der Klemme: Der Konzern muss wie berichtet sein UMTS-Netz wieder abbauen, wenn kein Käufer dafür gefunden wird. Und die Zeit drängt: „Wenn wir bis Ende März keinen Investor gefunden haben, müssen wir das UMTS-Netz abreißen“, sagte Mobilcom-Vorstandschef Thorsten Grenz. Der französische Großaktionär France Télécom unterstütze den Netzbetrieb finanziell nur noch bis Ende 2003. Da der Abriss der 900 bereits fertig gestellten Basistationen aber rund neun Monate in Anspruch nehmen werde, müsse der Abriss im Frühjahr beginnen.
Für diese Option habe France Télécom der Firma bereits einen Betrag von insgesamt 370 Millionen Euro zugesagt. Allerdings habe der Mobilcom-Chef ja die Hoffnung auf einen neuen Investor noch nicht aufgegeben: Wie berichtet interessieren sich für das UMTS-Netz vor allem die Mobilfunk-Firmen E-Plus und O2. „Wir hoffen zwar weiter auf einen reichen Scheich aus Dubai, aber realistisch ist das nicht. Wir schauen was bis Ende des Jahres noch passiert“, sagte gestern Mobilcom-Sprecher Wilhelm Fuchs.
Der Ausweg wäre ein neuer Kredit. Mit diesem könnte Mobilcom selbst einen Weiterbetrieb des Netzes finanzieren. Laut „Handelsblatt“ rechnet Grenz aber nicht damit, dass irgendeine Bank dem Unternehmen Geld leihen werde. Mobilcom muss wie seine Mitbewerber bis Jahresende laut den Lizenzstatuten mindestens 25 Prozent der Bevölkerung mit UMTS erreichen können. Derzeit kommt Mobilcom nur auf 16 Prozent.
Als ob dies nicht genug wäre, wird der amtierende Geschäftsführer Grenz auch noch von seinem Vorgänger und Firmengründer Gerhard Schmid beschimpft. Er wirft ihm Unfähigkeit und handwerklich Fehler vor.
ZDNet liefert in einem Spezial Aktuelles und Hintergründe zur Mobilcom-Krise.
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