Warmer Geldregen für den Rosa Riesen: Nach monatelangen Verhandlungen verkauft die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) ihr restliches TV-Kabelnetz für bis zu 2,1 Milliarden Euro – und die Einnahmen sind höher, als noch heute früh erwartet. Mit dem verbliebenen Bieterkonsortium um die US-Investmentbank Goldman Sachs sei ein Barbetrag von 1,7 Milliarden Euro für die sechs Regionalgesellschaften vereinbart, berichteten die „Financial Times Deutschland“ und die „Bild“-Zeitung in ihren Dienstagsausgaben unter Berufung auf Telekom-Kreise.
Laut „FTD“ kommt je nach Geschäftsverlauf der Kabelsparte noch ein Betrag von bis zu 375 Millionen Euro hinzu. Wie bereits am Montag aus Konzernkreisen bekannt wurde, soll der Verkauf des Netzes mit zehn Millionen angeschlossen Kunden noch diese Woche über die Bühne gehen. Zu der Käufergruppe für das Kabelnetz gehören neben Goldman Sachs auch die Finanzinvestoren Apax und Providence. „Es geht nur noch um kleine Details. Der Vertrag könnte eigentlich sofort unterschrieben werden“, zitierte die „FTD“ aus Telekom-Kreisen.
Ein Telekom-Sprecher wollte die Angaben auf Anfrage zunächst nicht bestätigen. Mit bestenfalls 2,1 Milliarden Euro liegt der Verkaufspreis unter den noch vor einigen Monaten beim Amtsantritt des neuen Konzernchefs Kai-Uwe Ricke erhofften 2,3 Milliarden Euro. Das Unternehmen hat die Milliarden aus dem Kabelverkauf fest für den Abbau seines Schuldenberges von zuletzt rund 64 Milliarden Euro eingeplant. Er soll bis zum Jahresende auf 50 Milliarden Euro verringert werden. Ursprünglich hatte die Telekom das verbliebene Kabelnetz für 5,5 Milliarden Euro an den US-Konzern Liberty Media verkaufen wollen.
Dies scheiterte Anfang vergangenen Jahres aber am Veto des Bundeskartellamtes. Auch der neue Deal muss von den Bonner Kartellwächtern genehmigt werden. Da als Käufer dieses Mal ein reines Finanzkonsortium und kein Medienunternehmen auftritt, schätzen Experten die Gefahr eines erneuten Verbotes als gering ein.
ZDNet bietet einen News-Report zur Übernahme des Fernsehkabels für zehn Millionen deutschen Haushalte durch den amerikanischen Medienkonzern Liberty.
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