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Oberstes Gebot: Mehr Serverleistung

Geschäftsvorteile dank 100 GFlop/s
Für IT-Manager ist der wichtigste Faktor hinsichtlich des Express5800/1000 dessen grundlegende Bedeutung für die Nutzbarkeit des Intel Itanium im Bereich der Unternehmensserver. Intel beherrscht zwar vor allem den Markt für Low-End-Abteilungs- und Anwendungsserver, wobei die Mehrzahl der Analysten und Experten mit der Übernahme der gängigen RISC-basierten UNIX-Server durch Intel rechnen, doch könnte sich dies durch den Express5800/1000 ändern.

Laut NEC liefert ein mit 32 Prozessoren ausgestatteter Express5800/1000 eine Performance von 100 GFlop/s (Milliarden Gleitkomma-Rechenoperationen pro Sekunde). Damit erreicht der Rechner eine ähnliche Leistung wie ein IBM Regatta-System mit 32 Power4 RISC-Prozessoren, welches Stadler zufolge jedoch nur 90 GFlop/s liefert. Fairerweise muss dazu gesagt werden, dass die Maßeinheit GFlop/s speziell auf die Bedürfnisse wissenschaftlicher und technischer Anwendungen zugeschnitten ist, so dass sie sich nicht direkt auf Geschäftsanwendungen übertragen lässt. Allerdings kann man davon ausgehen, dass mit einer Intel/Linux-Architektur und der Fähigkeit zur Ausführung auf HP-UX und .Net auch in Unternehmensumgebungen eine vergleichbare System-Performance möglich sein dürfte.

Darüber hinaus geht man in der Entwicklung von Supercomputern immer mehr zur Nutzung von Intel-Prozessoren und Linux als Basis-Betriebssystem über. So finden sich unter den ersten 20 der 500 weltweit führenden Supercomputer bereits vier Intel-basierte Systeme. Diese verwenden alle den Xeon-Prozessor, weshalb langfristig mit einer weiteren Steigerung der Performance Itanium-basierter Implementationen gerechnet werden kann.

Technologie-Trends
Der Express5800/1000 ist ein Rechner, den IT-Manager auf jeden Fall in die Planung ihrer Systeme für die nicht allzu ferne Zukunft einbeziehen müssen. Die verschiedenen Advanced Simulation and Computing (ASC)-Supercomputer des Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien weisen den Weg zu noch leistungsfähigeren Systemen auf Intel/Linux-Basis, welche von den meisten großen Server-Anbietern, angeführt von IBM, gebaut werden. Der Trend ist also ganz eindeutig: Die nächste Generation Itanium-basierter Unternehmensserver für allgemeine Anwendungen wird aus dem Bereich des Supercomputing stammen.

Der vielleicht wichtigste Aspekt dieser Entwicklung könnte in der Tatsache liegen, dass sich die Anforderungen bestimmter Geschäftsanwendungen in der Praxis immer stärker an die Eigenschaften der Supercomputer angleichen. So besteht mittlerweile, vom Standpunkt der Rechenleistung aus betrachtet, zwischen den zur Simulation von Strömungsdynamiken an einem Automobil-Chassis verwendeten Technologien und einer komplexen Risikoanalyse eines multinationalen Unternehmensprojekts kaum mehr ein Unterschied. Letztere Einsatzmöglichkeit ist jedoch für mehr und mehr Unternehmen von endscheidender Bedeutung.

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ZDNet.de Redaktion

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