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Windows 2004: Microsofts große Pläne mit XP Longhorn

Gespannt wartet die IT-Branche auf Microsofts neueste Entwicklung, das Betriebssystem Windows 6.0, Codename Longhorn. Eine Vorabversion aus den Entwicklungslabors erlaubt schon mal einen ersten Vorgeschmack vor allem auf das, was für den Anwender primär zu sehen sein wird. So basiert die grafische Darstellung auf einem Interface namens Avalon, welches durch Unterstützung von 3D-Hardware für die fotorealistische Darstellung auf dem Desktop verantwortlich zeichnet. Hintergrundbilder mit mehr Tiefe sowie transparente Menüs geben der Software ein neues Look&Feel. Die momentan verfügbare Plex-Darstellung wird jedoch in der Final Version so nicht mehr zu sehen sein.

Aber auch die Funktionalität wird in Longhorn erweitert: Ein XML-basierter Sidebar erlaubt die individuelle Anpassung der Oberfläche und deren Funktionen an die Gepflogenheiten des Benutzers. In der vorliegenden Alpha-Version des Betriebssystems sind all diese Features jedoch noch nicht voll implementiert, so dass der Desktop momentan noch eher einer aufgemotzten Version von XP ähnelt. Abhilfe ist in den nächsten Releases zu erwarten. Ein direkter Zugriff über „My Hardware“ im Startmenü soll den Gerätemanager ergänzen und die Bedienung erleichtern.

Einen weiteren Schwerpunkt hat man in Redmond auch auf die Multimedia-Funktionalität der Software gelegt. Das Aufnehmen von DVDs soll direkt vom Camcorder auf den Recorder erfolgen, ohne dass die Daten auf der Festplatte abgelegt werden müssen. Entgegen anderslautenden Meldungen soll Longhorn sowohl DVD-R/RW als auch DVD+R/RW unterstützen.

Wesentlich gravierender sind die Änderungen, die Microsoft im Bezug auf Kernel und Filesystem in Longhorn integriert hat. So soll Windows 6.0 letztendlich auch 64-Bit-Prozessoren wie Intels Itanium II oder AMDs Hammer unterstützen, ebenso so wie Serverclustering. Ähnlich wie bei .NET erfolgt die Kompilierung während der Installation, um eine Anpassung an die Prozessorarchitektur zu gewährleisten. Allerdings wird dieses Feature noch nicht unterstützt, sodass diese Prozessoren anfangs noch im 32-Bit-Modus laufen werden.

Sehr vielversprechend ist das neue Dateisystem, Windows Future Storage (WinFS), welches auf SQL Server 2003, Codename Yukon, basiert. Wer mit der Anwendung der Structured Query Language vertraut ist, weiß die mächtigen Suchfunktionen dieses Datenbanksystems zu schätzen. So werden Daten wie Kontakte, Email-Nachrichten und Office-Dokumente nicht mehr als einzelne Dateien vorliegen, sondern entsprechend verknüpft. Hierdurch wird eine komplexe Dateisuche ermöglicht, die mit momentanen Betriebssystemen nicht oder nur schwer zu realisieren ist. Im vorliegenden Build 3683 ist WinFS noch nicht implementiert, obwohl bereits zahlreiche SQL-Dienste laufen. Allerdings konsumiert diese Option momentan noch relativ viel Systemperformance, während die Daten mit NTFS verwaltet werden.

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ZDNet.de Redaktion

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