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Dell will Marktführer in Deutschland werden

Dell will innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahre zum Marktführer in Deutschland werden. Das hat Deutschland-Chef Mathias Schädel auf einer Pressekonferenz in München angekündigt. Derzeit hat der Computerbauer hierzulande einen Marktanteil von fünf bis sieben Prozent und rangiert je nach Analystenhaus auf dem dritten beziehungsweise fünften Platz.

Für die nähere Zukunft gibt sich Schädel allerdings vorsichtig: „Wir gehen von einer Eintrübung des Geschäftsklimas aus“, erklärte der Geschäftsfüher. Im Jahr 2003 herrsche in Deutschland kein Wachstums-, sondern ein Verdrängungsmarkt. Der Preis werde deshalb bei Kaufentscheidungen immer wichtiger – hier sieht sich Dell gut positioniert. Man habe im letzten Jahr in Deutschland bei Umsatz, Gewinn und Stückzahlen zugelegt, so Schädel. Konkrete Zahlen für Deutschland nennt das börsennotierte Unternehmen traditionell nicht.

Um beim Gewinn weiter zuzulegen, will Dell an der Kostenschraube drehen. Schädel bestätigte die knapp 200 Entlassungen in Deutschland, durch die knapp ein Viertel der Belegschaft gehen muss. Er betonte jedoch, dass Arbeitsplätze nur verlagert und nicht abgebaut würden: In Bratislava habe man 200 neue Stellen geschaffen, das Service und Back-Office-Geschäft für Deutschland soll künftig von der Slowakei aus betreut werden. „Dort sind die Arbeitsplätze um bis zu 80 Prozent billiger, wir müssen das machen, um im Wettbewerb zu bestehen“, verteidigte der Geschäftsführer die einschneidende Maßnahme.

Chef von Dell Deutschland: Mathias Schädel (Foto: Dell)
Der Servicebereich für Endkunden solle weiter in Deutschland aktiv sein. Wachstumsmotor werde in Deutschland weiterhin das Geschäft mit den Unternehmenskunden sein. Dell will in diesem Jahr vor allem auf den Mittelstand setzen. Eine klare Absage erteilte Schädel erneut der Vertriebsschiene über Discounter: „Das ist für uns einfach nicht seriös“, so der Geschäftsfüher. Laut den vor wenigen Tagen vorgelegten Gartner-Zahlen hat Medion im vierten Quartal die Marktführerschaft bei Notebooks und Desktops übernommen, während Dell seinen Anteil nur um einen Prozentpunkt von fünf auf sechs Prozent steigern konnte. Dell selbst bezieht sich immer auf Zahlen von IDC.

Auch am Beschluss, nicht auf der CeBIT vertreten zu sein, will Schädel nicht rütteln lassen: „Unsere Mitbewerber geben Millionensummen dafür aus, um dann fragwürdige Ergebnisse zu erzielen“. Dell will stattdessen auf Hausmessen setzen. Kurz vor der CeBIT wird das Unternehmen eine neue Notebook-Serie vorstellen.

Laut den gestern nach Börsenschluss veröffentlichten Zahlen hat der Direktvermarkter die Erwartungen Analysten für das vierte Geschäftsquartal 2003 getroffen. Demnach hat das Unternehmen im abgelaufenen Dreimonatszeitraum (endete am 31. Januar) 603 Millionen Dollar oder 23 US-Cents Gewinn pro Aktie gemacht. Der Umsatz betrug 9,7 Milliarden Dollar. Der Hersteller begründete das positive Ergebnis mit dem starken Abverkauf von Servern, Speicherlösungen und PCs. Im gesamten Geschäftsjahr 2003 verbucht Dell einen Gewinn von 2,1 Milliarden Dollar oder 80 US-Cents pro Aktie bei einem Umsatz von 35,4 Milliarden Dollar.

ZDNet.de Redaktion

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