Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat Anklage wegen der millionenschweren Zahlungen bei der Übernahme des Mannesmann-Konzerns durch Vodafone erhoben. Wie ein Sprecher der Behörde in Düsseldorf mitteilte, richtet sich die Anklage gegen sechs Beschuldigte. Namen und Details zu den Tatvorwürfen nannte der Sprecher dabei jedoch nicht.
Die Untreue-Ermittlungen der Strafverfolger richten sich nach Angaben aus Justizkreisen aber unter anderem gegen Ex-Mannesmann-Chef Klaus Esser, den IG-Metall-Vorsitzenden Klaus Zwickel und den Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann. Wie aus der nordrhein-westfälischen Justiz weiter verlautete, sollen zu den Beschuldigten außerdem der frühere Mannesmann-Personalchef Dietmar Droste, der Ex-Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Funk und der Ex-Konzernbetriebsratschef Jürgen Ladberg gehören.
Einzelheiten zur Anklageschrift wollte die Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben erst mitteilen, wenn die derzeit beim Landgericht Düsseldorf vorliegende Anklage den Beschuldigten zugestellt ist.
Presseberichten zufolge werfen die Strafverfolger ehemaligen Managern und Aufsichtsräten von Mannesmann vor, sich bei der Mannesmann-Übernahme durch den britischen Mobilfunkriesen Vodafone mit der Gewährung von Millionenabfindungen der Untreue und Beihilfe zur Untreue schuldig gemacht zu haben.
Inzwischen hat Gewerkschaftssprecher Claus Eilrich bestätigt, dass IG-Metall-Chef Klaus Zwickel einer der sechs Angeklagten im Fall Mannesmann ist. Gleichzeitig betonte er, Zwickel „habe nichts, aber auch gar nichts zu befürchten.“ Der IG-Metall-Chef habe stets betont, der Zahlung von Millionenabfindungen an den ehemaligen Vorstände und Manager des Unternehmens nicht zugestimmt zu haben. Zwickel habe sich der Stimme enthalten und bereits vor einem Jahr eingeräumt, ein deutliches „Nein“ wäre besser gewesen.
Die gerichtliche Entscheidung über die Eröffnung eines Strafprozesses in der Mannesmann-Affäre dürfte nach Justizangaben frühestens in einigen Wochen fallen. Nach der Anklageerhebung durch die Staatsanwaltschaft sei der weitere Zeitplan derzeit „völlig offen“, sagte ein Sprecher des Landgerichts Düsseldorfs.
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