Orange: UMTS noch in diesem Sommer

Der Mobilfunk-Betreiber Orange will noch vor diesem Sommer den kommerziellen Probebetrieb seiner UMTS-Netze in Frankreich und Großbritannien aufnehmen. Wie der Chef von Orange France, Didier Quillot, am Mittwoch auf dem jährlichen Handy-Fachkongress 3GSM im südfranzösischen Cannes ankündigte, sind als Startregionen neben Lille im Norden sowie Toulouse im Südwesten Frankreichs die britische Hauptstadt London vorgesehen.

Der neue Multimedia-Mobilfunk soll drahtlos unter anderem Videokonferenzen und schnellen Zugang zum Internet ermöglichen. Firmenchef Quillot räumte ein, dass die bisher mit UMTS erreichbaren Übertragungsraten noch nicht für einen umfassenden kommerziellen Start ausreichten.

Per UMTS sollen Daten mit bis zu 384 Kilobit pro Sekunde übertragen werden, 40 Mal schneller als der noch am weitesten verbreitete Handy-Standard GSM und immerhin noch sechs Mal schneller als eine einfache ISDN-Festnetzverbindung. Die französische Orange-Konkurrentin SFR erreicht eigenen Angaben zufolge bei ihren UMTS-Pilotnetzen in Paris und Lille Datenraten von rund 128 Kilobit pro Sekunde; dies entspricht dem Tempo von zwei ISDN-Kanälen.

So genannte Bimode-Geräte, die sowohl mit UMTS als auch mit der auf GSM aufsattelnden Norm GPRS funken können, gebe es zudem noch nicht in ausreichender Anzahl, klagte Quillot. Wesentliche UMTS-Ausrüster des zu France Télécom zählenden Betreibers Orange sollen seinen Angaben zufolge zumindest bis zum Herbst Alcatel, Nokia and Ericsson sein; für die Zeit danach seien noch keine Entscheidungen gefallen. Ericsson gab unterdessen einen Orange-Vertrag über UMTS-Geräte bekannt; finanzielle Einzelheiten nannte der schwedische Anbieter nicht. Noch im zweiten Quartal dieses Jahres will Orange in Frankreich Angebote für drahtlosen Zugang zum Internet starten.

Dazu genutzt werden Handys oder Laptop-Modems mit GPRS-Technik oder Funk-Netzwerkkarten (Wireless Fidelity, Wi-Fi). Nach Angaben Quillots will Orange 2003 rund 400 so genannte Hot Spots etwa in französischen Hotels, Bahnhöfen und Flughäfen einrichten. Dort sollen vor allem Geschäftsreisende ins Netz gehen. Die Breitband-Internet-Nutzung soll pauschal 15 Euro für zwei Stunden oder 30 Euro für 24 Stunden kosten.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

3 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

7 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

1 Woche ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

1 Woche ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

1 Woche ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago