Die größte US-Vereinigung von Rechtsanwälten hat ein Papier veröffentlicht, in dem sie die zu harte Bestrafung von Computer-Kriminellen verurteilt. Das Dokument, das von der National Association of Criminal Defense Lawyers (NACDL), der Electronic Frontier Foundation und dem Sentencing Project (ein Verein, der ungerechte Bestrafungen angeht) unterzeichnet ist, kritisiert die derzeitige Rechtsprechung von Computer-Kriminellen. Die Bußen seien häufig viel zu hoch für das Ausmaß der Schäden, heißt es in dem Schreiben. Dabei beziehen sich die Anwälte auf Schadenszahlen, die sich leicht aufblasen ließen.
„Die Bestrafungen sind übertrieben“, schreibt Jennifer Granick, Autorin des Papiers und Direktorin des Center for Internet and Society der Stanford University. „Die meisten der Verurteilten sind verärgerte Angestellte, die ihren Arbeitsplatz zurück oder Geld machen wollen.“
Der Löwenanteil der nach Paragraph 18, Absatz 1030 des United States Codes Angeklagten in den Justizstatistiken sei wegen einem persönlichen Geldschaden verurteilt worden. Nur 15 der Kriminellen hätten vorgehabt, die Öffentlichkeit und nur einer die Sicherheit des Unternehmens zu bedrohen.
Die Verfasser des Papiers geben zu, dass es sich hier nicht um repräsentative Zahlen handelt. Dennoch würden Statistiken des Department of Justice und andere Beweise die Schlussfolgerung zulassen, dass solche Fälle als „white-collar Betrug“ und nicht als eine Art von Terrorismus behandelt werden dürfe.
Die Verurteilten „bekommen Urteile, die auf dem am schlimmsten anzunehmenden Fall basieren und nicht dem, was tatsächlich geschehen ist“, sagte Granick. Das Papier ist die Antwort auf den veröffentlichten „Homeland Security Act of 2002“ der United States Sentencing Commission. Durch das Gesetz werden härtere Strafen ermöglicht. Demnach kann ein Computer-Krimineller, der Menschenleben durch sein Handeln in Gefahr bringt, bis zu einer lebenslangen Haftstrafe erhalten.
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