Eigentlich sollte der Streit um Lindows bereits zu Ostern vor Gericht ausgetragen werden – doch nun müssen beide Parteien auf den Weihnachtsmann warten: Ein Richter hat die Verhandlung von April auf Dezember vertagt. Damit will die Justiz Lindows Zeit geben, sich in Dokumente einer gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) und Apple (Börse Frankfurt: APC) aus dem Jahr 1992 einzuarbeiten.
Lindows hat vor einiger Zeit die Version 3.0 seines Linux-Betriebssystems frei gegeben. Wie berichtet versuchte Microsoft gegen das Unternehmen gerichtlich vorzugehen. Der Redmonder Konzern betrachtete den Namen der Open-Source-Firma als geschützt.
Das eigentliche Problem war aber das Versprechen des ehemaligen MP3.com-Chefs Robertson, Lindows könne auch Applikationen für Microsofts Windows nutzen. Von diesem Plan ist er nun offiziell abgerückt und spricht nur mehr von der „Interaktion mit Brückenprogrammen“ von Windows-Applikationen wie beispielsweise Word. Entsprechend wird Lindows mittlerweile eher als eigenständiges Low Cost-Betriebssystem wahrgenommen.
Das System basiert auf dem Wine-Projekt. Dabei handelt es sich um eine Emulationssoftware für Linux, mit der Anwendungen für Windows 95, 98 oder NT unter Linux laufen. Der Schweizer Projektleiter Alexandre Julliard arbeitet seit Mitte der Neunziger Jahre an diesem Vorhaben.
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