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Infineon will jährlich fünf Prozent der Belegschaft aussieben

Infineon (Börse Frankfurt: IFX) hat wiederholt wegen der hohen Steuerbelastung in Deutschland mit einer Abwanderung ins Ausland gedroht (ZDNet berichtete laufend). Doch nun werden die Münchner konkret: Die Finanzexperten des Unternehmens rechnen nach Informationen des „Stern“ derzeit, ob die Schweiz, Singapur oder die USA als neue Heimat geeignet sind. „Ich könnte mir vorstellen, dass die Entscheidung noch dieses Jahr in den Aufsichtsrat kommt“, zitiert das Blatt den Infineon-Vorstand Ulrich Schumacher. Außerdem will sich das Unternehmen künftig jährlich von jedem 20. Mitarbeiter trennen.

Wie in den vergangenen Wochen argumentiert der Unternehmenschef mit der angeblich bedrohten Wettbewerbsfähigkeit: „Ich gebe mein Geld lieber für Forschung, Entwicklung und gute neue Mitarbeiter aus als für hohe Steuern“, führt Schumacher aus. Allerdings wandert die Firma wohl nicht komplett ab: In Deutschland sollen rund 15.000 Arbeitsplätze „trotz ungünstiger Lohn- und Lohnnebenkosten“ erhalten bleiben. Darin sieht die Firma ihren „Beitrag für den Standort Deutschland“.

Schumacher geht sogar noch weiter: Er kündigte dem Bericht zufolge an, künftig Jahr für Jahr konzernweit den fünf Prozent schwächsten Mitarbeitern kündigen. Sein Ziel erreichen will er über Aufhebungsverträge sowie verhaltens- oder personenbedingte Kündigungen. Angeblich soll der Betriebsrat von Infineon bereit sein, über die Fünf-Prozent-Regel zu verhandeln.

Benachteiligt sieht sich Schumacher seit Ende letzten Jahres unter anderem im Vergleich zu ST Microelectronics: Der Konkurrent habe französische und italienische Wurzeln, fungiert unter holländischer Flagge, während sein Vorstand Pasquale Pistorio von Genf aus agiere. Schumacher weiter: „Wir haben einen Steuernachteil von 18 Prozent gegenüber ST“.

Kurz zuvor hatte die Firma Pläne veröffentlicht, wonach sie innerhalb von fünf Jahren zum zweitprofitabelsten Chipkonzern der Welt aufsteigen will. Das Zahlenspiel gestaltet sich wie folgt: In nächsten fünf Jahren will Infineon zu den vier führenden Halbleiterherstellern weltweit und in allen Geschäftssegmenten zu den Top Drei gehören. In Bezug auf Profitabilität will Infineon zu den besten Zwei zählen und die Nummer Eins im Lösungsgeschäft für Halbleiter werden.

ZDNet.de Redaktion

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