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CeBIT 2003: Multimediaverband von Politik enttäuscht

„Die Zahlen sind besser als die Stimmung“ – mit diesem Motto will der Deutsche Multimedia-Verband (dmmv) auf der CeBIT Hoffnung für die Zukunft verbreiten. „Die Basisdaten der digitalen Wirtschaft sind weitaus positiver als es die allgemeine Stimmungslage vermuten lässt“, ließ der Verband heute auf der Computermesse verlauten.

Das Wachstum in den einzelnen Marktsegmenten sei im Vergleich zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung „überdurchschnittlich gut“. Da gleichzeitig die Zahl der Insolvenzen zugenommen habe, sei der Umsatz pro Unternehmen stark angestiegen. „Ein Indiz, dass sich die gesamte Branche im zurückliegenden Jahr nicht nur konsolidiert, sondern vor allem weiter professionalisiert hat“, kommentiert Dmmv-Präsident Rainer Wiedmann die aktuellen Zahlen.

Einen Rückgang muss die Organisation allerdings bei den Mitgliederzahlen verzeichnen: Nach einem Peak von fast 1200 sei die Zahl in den letzten 18 Monaten auf knapp über 1000 gesunken. Der Rückgang liege vor allem an den vielen Unternehmenspleiten, Austritte habe es nur wenige gegeben. „Seit kurzer Zeit zeigt die Kurve wieder nach oben“, versicherte der Verband, der sich mit 1100 registrierten Unternehmen als „mitgliedsstärksten IT-Verband Europas“ sieht.

Die Geschäftserwartungen der Unternehmen würden wieder positiver beurteilt, so der Dmmv. „Die Digitale Wirtschaft ist noch stärker als andere Branchen von der Investitionsbereitschaft der Unternehmen und Privatpersonen abhängig“, erklärte Wiedmann. Ohne die längst fälligen Reformen zur Belebung der Konjunktur und des Arbeitsmarktes setze Deutschland das Wachstumspotenzial der digitalen Wirtschaft aufs Spiel, ist sich der Funktionär sicher.

Man sei im vergangenen Jahr bei den Spitzen von SPD und CDU in Berlin vorstellig geworden. Teilweise habe Wirtschaftsminister Wolfgang Clement einen Teil der Verbandsforderungen in seinen Reformkatalog für den Arbeitsmarkt mit aufgenommen. Dennoch ist der Dmmv unzufrieden: Die von Regierungsvertretern getroffenen Zusagen hätten bisher keine konkreten Ergebnisse gebracht.

In wenigen Wochen will sich die Organisation neu strukturieren. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Segmentierung der Digitalen Wirtschaft hätten die Führungsgremien ein Konzept entwickelt, über das noch Ende des Monats entschieden werden soll. Ziel sei es, den einzelnen Segmenten der digitalen Wirtschaft eine „klare Repräsentanz innerhalb des Verbandes zu geben“. So sollen die Vorteile einer starken Vertretung mit den Vorzügen branchenbezogener Fachgruppen kombiniert werden.

ZDNet.de Redaktion

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