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Das heißeste Eisen der CeBIT: SCO vs. IBM

In der vergangenen Woche eröffnete SCO der Öffentlichkeit, dass man Klage gegen IBM (Börse Frankfurt: IBM) erhoben habe. Man wolle das geistige Eigentum an Unix im Gegenwert von einer Milliarde Dollar einfordern. Als Anwalt tritt der im Kartellrechtsprozess gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) bekannt gewordenen David Boies auf. Allen Beteiligten ist die Angelegenheit sichtlich peinlich, auf der CeBIT hielten sie sich auffällig zurück.

„Wir können beim besten Willen nichts zu dem laufenden Verfahren sagen“, erklärten übereinstimmend die IBM-Manager Klaus Gottschalk, IT Systems Architect, Ingolf Wittmann, Technical Director System Sales, sowie Joerg Ludwig, Direktor Linux Marketing und Sales EMEA. Ganz genauso fiel die erste Reaktion von United Linux-Chefin Paula Hunter aus: „Wir können das ganze nicht kommentieren.“ Auf Nachfrage erklärte sie, die Geschäfte von United Linux würden durch den Rechtsstreit nicht beeinträchtigt, „wir machen business as usual.“

Dabei wäre Aufregung und Hyperaktivität angesagt – und hinter den Kulissen vermutlich tatsächlich der Fall. Ein Sprecher der SCO Group hatte sich in den US-Medien dazu hinreißen lassen, die Klage als „Übernahmeangebot“ zu deklarieren. IBM würde on der kostspieligen Klage frei kommen, wenn man dafür SCO aufkauft. So könnte man billiger fahren und beide Seiten wären zufrieden. Doch auch diese Aussage wollte Hunter nicht kommentieren: „Ich kann keine Veränderungen in der Struktur von United Linux ausmachen.“ Bemerkenswert einzig, dass Hunters Antworten von dem ebenfalls anwesenden Suse USA-Sprecher Joseph Eckert angeleitet wurden.

Experten bezeichneten es hinter vorgehaltener Hand als einen Segen für United Linux, würde SCO aus dem Verbund ausscheren. Das Unternehmen hat sich seit dem Rücktritt von Ransom Love als Sorgenkind des Verbundes erwiesen und schwenkt vom Linux-Provider verstärkt zu einem neuen Geschäftsmodell um: Dem Einfordern von Rechten.

SCO-CEO Darl McBride hatte vergangene Woche mitgeteilt, IBM habe wichtige Bestandteile von Unix an die Linux-Gemeinde weitergereicht. Die Rechte an dem von Big Blue eingesetzten Unix nimmt aber SCO in Anspruch. Dieser begründet sich auf einen Vertrag mit Novell aus dem Jahre 1995. Durch diesen sieht sich das kurzzeitig unter Caldera firmierende Unternehmen als Rechteinhaber an dem Betriebssystem, das die Vorlage für die Entwicklung Linus Torvalds lieferte. IBM jedoch hält dagegen, Unix bereits 1985 von AT&T in Lizenz genommen zu haben. Seit dieser Zeit habe man das AIX-Unix auf Servern laufen.

ZDNet.de Redaktion

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