GMX, lange Zeit ein Inbegriff für kostenlose Maildienste, macht mit seinen Bezahldiensten inzwischen schwarze Zahlen. Pro Monat kommen rund 20.000 zahlenden Kunden dazu und nur wenige springen wieder ab. ZDNet sprach auf der CeBIT mit GMX Geschäftsführer Joachim Hofmann über Bezahldienste und die Zukunft von GMX.
ZDNet: Sie haben nach dem Start des kostenpflichtigen GMX Pro rund 3,5 Jahre gebraucht, um 120.000 Kunden zu gewinnen. Heute machen Sie mehr als 20.000 Anmeldungen pro Monat. Wie erklären Sie sich diesen Umschwung?
Joachim Hofmann: Es sind aus unserer Sicht zwei Gründen ausschlaggebend. Erstens haben wir die Vermarktung verbessert. Wir zeigen den Kunden heute deutlicher die Vorzüge und treffen mit den Produkten und Features ihre Wünsche. Zweitens: Das Klima hat sich geändert. Die Kunden sind bereit, für mehr Funktionen und mehr Speicherplatz Geld zu bezahlen.
ZDNet: Welche Dienste werden von den Kunden besonders nachgefragt?
Hofmann: Der Virenschutz wird seit der Einführung sehr stark nachgefragt. Wir setzen hier auf die Technik von Sophos, während unser Mutter 1&1 auf Symantec setzt. Das hat aber technische Gründe.
ZDNet: Wie verhalten sich die Kunden. Melden die sich zunächst beim kostenlosen GMX an um dann später zu kostenpflichtigen Paketen zu wechseln oder bestellen die Kunden direkt ein kostenpflichtiges Paket?
Hofmann: Hier bemerken wir zwei Entwicklungen: Während einige Kunden ihren bestehenden GMX Account aufrüsten, um mehr Funktionen nutzen zu können, bestellen andere Kunden direkt am Anfang ein kostenpflichtiges Paket. Hier war die Einführung unseres neuen Namensratgebers entscheidend: Die Kunden müssen sich ja bei der Anmeldung einen Usernamen aussuchen und bekommen direkt angezeigt, welche Domain-Endungen sie nur gegen Geld erhalten können. Zahlreiche Kunden entscheiden sich schon an dieser Stelle zu einem kostenpflichtigen Paket.
ZDNet: Können Sie uns ein paar Zahlen nennen. Wieviel Neuanmeldungen haben Sie täglich, wie viele Kunden bestellen ein kostenpflichtiges Paket und wie treu sind diese Kunden dann?
Hofmann: Wir haben zur Zeit rund 10.000 bis 12.000 Neu-Anmeldungen pro Tag. Rund 700 Kunden bestellen pro Tag ein kostenpflichtiges Paket. Damit erreichen wir unser gesetztes Ziel von 20.000 zahlenden Neukunden pro Monat und wir übertreffen dies sogar. Die Kündigungsrate entspricht unseren Erwartungen und ist gering.
ZDNet: Wie geht es weiter in diesem Jahr mit GMX?
Hofmann: Wir werden im zweiten Quartal weitere Dienste anbieten. In erster Linie geht es um die Verbesserung unseres Angebots. Große neue Features sind also nicht zu erwarten. In Kürze wird es zudem ein GMX Buch mit mehreren hundert Seiten geben, in dem die Kunden zahlreiche Tipps und Tricks zu unserem Mail-Dienst erhalten werden.
ZDNet: Sie gehören zur 1&1 Internet AG, die gerade ein neues Rechenzentrum in Karlsruhe errichtet hat. GMX hat seine Server aber zur Zeit in München stehen. Ist hier ein Umzug geplant?
Hofmann: Der Umzug läuft schon. Wir wollen bis Ende Juni endgültig unsere Server bei Cable & Wireless in München abgebaut haben. Unser gesammter Maildienst läuft auf Linux und findet im neuen Karlsruher Rechenzentrum von 1&1 eine gute Bleibe. Diese Konsolidierung der Standorte war schon länger geplant und soll jetzt beschleunigt werden. Aber München wird weiterhin der Sitz von GMX sein.
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