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Collaboration: echter Wert in Echtzeit?

Trotz all des Zähne-Zeigens und der unternehmenspolitischen Kämpfe im Zusammenhang mit Instant Messaging verweist Hayward darauf, dass Funktionen zur Echtzeit-Collaboration künftig in Collaborations-Suites integriert werden. Diese Suites, die auf E-Mail- und Kalenderfunktionen aufbauen, umfassen inzwischen Echtzeit-Tools wie Instant Messaging und Web-Conferencing. Microsoft entwickelt Greenwich, das Instant Messaging, Peer-to-Peer Voice- und Video-Conferencing sowie Voice-over-IP umfasst. Oracle propagiert seine Collaboration Suite als Alternative zu den Angeboten von Microsoft, und IBM/Lotus sowie verschiedene Portalbetreiber betrachten Instant Messaging und Web-Conferencing als Kernfunktionen ihrer Produkte. IBMs WebSphere Portal enthält etwa Lotus Sametime-Portlets. Darüber hinaus bietet Newcomer Groove Networks Echtzeit-Collaboration in seinem virtuellen Arbeitsplatz.

Hayward ist allerdings der Auffassung, dass sich das derzeitige Angebot an Collaboration-Suites innerhalb der nächsten Jahre noch radikal verändern wird: „Bis zum Jahr 2007 werden Service-orientierte Architekturen, die Web Services verwenden, zum Mainstream der Software-Architekturen werden. Das dürfte das Ende der 40-jährigen Vorherrschaft monolithischer Software-Anwendungen bedeuten.“ Die Idee dahinter ist, dass man sich künftig selbst seine individuelle Collaboration-Suite zusammenstellen wird, indem man Komponenten unterschiedlicher Hersteller miteinander kombiniert. So ganz kann ich mir dieses Szenario allerdings noch nicht vorstellen. Zwar werden Web Services eine höhere Flexibilität und Kompatibilität bieten, aber man wird doch auch weiterhin gern auf einen einzigen Anbieter zurückgreifen, um Lizenz und Support aus einer Hand zu erhalten und die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass die eingesetzten Komponenten auch nach mehreren Upgrades noch funktionieren.

Formale Strategien

Hayward betont, dass das größere Problem im Zusammenhang mit Collaboration für Unternehmen kultureller Natur ist. Collaboration bringt Teams von Menschen aus unterschiedlichen Regionen, Abteilungen oder sogar Unternehmen zusammen. Diese bringen auch unterschiedliche Fähigkeiten, Auffassungen und Begabungen mit. Von daher benötigt man eine formale Collaboration-Strategie, die bei der Einrichtung der richtigen Arbeitsumgebung hilft, sowie geeignete Anwendungen und Team-Mitglieder. Zum Abbau von Hindernissen und zur Formulierung angemessener Erwartungen sind außerdem Schulungen unerlässlich. Auch Richtlinien müssen aufgestellt werden – beispielsweise. eine verbindliche Regel, was als dringende Meldung zu gelten hat.

Andererseits kann ein Zuviel an formaler Umgebung auch die Dynamik der Teamarbeit dämpfen, sagt Hayward. Das ist ein entscheidender Punkt. Diese Tools sind sicher sehr leistungsfähig, aber für eine Arbeitsumgebung zu sorgen, die Mitarbeiter dazu motiviert, zusammenzuarbeiten – das stellt die eigentliche Herausforderung dar. Hier entscheidet sich, ob ein Team letztlich erfolgreich ist oder nicht.

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ZDNet.de Redaktion

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