Bundesinnenminister Otto Schily setzt künftig bei der Verbrecherjagd stärker aufs Web: Das Bundeskriminalamt (BKA) soll auf seinen Internet-Seiten ab sofort Tatortbilder liefern, die von Überwachungskameras aufgenommen worden sind.
„Die Suche nach Tätern mit Hilfe von Bild- und Tonsequenzen ist Teil der Öffentlichkeitsfahndung des BKA“, begründet das Ministerium seinen Vorstoß. Auf der Site der Kriminalamtes könnten Aufnahmen von Überwachungskameras abgerufen werden, die unbekannte Täter zum Beispiel bei Banküberfällen, bei Manipulationen an Geldausgabeautomaten oder bei Einbruchsdiebstählen zeigen.
Aussehen und individuelle Verhaltensweisen der Täter könnten bei Bildsequenzen in Vergleich zu einem einfachen Foto die Identifizierung erleichtern, hofft die Behörde. Aktuell habe das Polizeipräsidium Südhessen Überwachungsbilder eines Überfalls auf die Volksbank Heppenheim auf den Internet-Fahndungsseiten des Bundeskriminalamtes veröffentlicht.
„Das ist moderne Polizeiarbeit“, zeigt sich Schily überzeugt. Das BKA nutze alle Kommunikationswege, um Straftäter zu identifizieren. Bereits seit September 2002 fahnde das BKA im Teletext von sechs deutschen Fernsehsendern nach Straftätern. Auch das bundesweite Pilotprojekt zur SMS-Fahndung, das seit November des vergangenen Jahres erfolgreich in zehn deutschen Städten betrieben wird, eröffne der Zusammenarbeit von Bürger und Polizei bei der Verbrechensbekämpfung neue Möglichkeiten.
Kontakt: Bundesinnenministerium, Tel.: 01888/681-0 (günstigsten Tarif anzeigen)
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