Am momentanen Zustand der Browser-Technologie ist nichts wirklich Schlechtes – zumindest, wenn man in einer Zeitschleife gefangen ist, in der 1999 niemals endet. Für den Rest der im Internet surfenden Erdbewohner ist das Design der Internet-Browser allerdings schon seit Jahren kein Gegenstand von Interesse mehr. Dies liegt schlicht daran, dass es einfach keine Herausforderer gibt, die Microsoft zu Neuerungen nötigten. Läge Microsoft immer noch hinter Netscape zurück, wäre der Internet Explorer ein weit besseres Produkt. Das ist der Sinn des Wettbewerbs. Sollten die Vorwärts- und Zurück-Pfeile wirklich das letzte Stadium des Schnittstellen-Designs von Internet-Browsern darstellen, wäre die Internet-Welt zu bedauern.
Neue Tech-Gurus
Der im Silicon Valley herrschende Personenkult würde Leute wie Jim Clark, Jim Barksdale und Marc Andreessen herzlich willkommen heißen. Zumindest wären sie für die Technologie-Diskussion immer noch von Bedeutung. Sie hatten ihre 15 Minuten Ruhm, und heute hängt man wieder an Bill Gates‘ Lippen – genauso wie damals, 1985, als der Autor dieses Artikels seine ersten Artikel über Technik schrieb. So weit zum Thema Herrschaftswechsel.
Das Ende des PCs
Anwendungen, die auf den Browser aufbauen, wären kleiner und unabhängig von Wintel-Designs gewesen. Hätte dies das Ende des uns bekannten PCs eingeläutet? Vielleicht nicht, aber eine Netscape-zentrische Welt hätte den Weg für eine Vielzahl neuer Geräte und Anwendungen geebnet, wie zum Beispiel das Surfen im Internet über das Telefon. Wenigstens aber hätte die Open-Source-Bewegung viel früher Fuß fassen können, als es ihr schließlich gelang.
Viele werden der in diesem Artikel dargestellten Ansicht widersprechen wollen, aber während man bis zum Abwinken über das Wenn und Aber und das Was-wäre-wenn diskutieren könnte, hat die Computerwelt keinen Vorteil daraus gezogen, dass Netscape in der Bedeutungslosigkeit versunken ist. Dem geneigten Leser eröffnet sich jetzt die Möglichkeit, seine eigenen Gedanken dazu zu machen.
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