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Unglaubliche Verwicklungen im Fall SCO vs. IBM

Als sei der Fall nicht verwickelt genug: Im vom Linux-Distributor SCO angestrengten Prozess gegen IBM (Börse Frankfurt: IBM) arbeitet künftig ein Staranwalt gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber. Wie zur CeBIT berichtet, hat SCO den nicht zuletzt durch den Kartellrechtsprozess gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) bekannt gewordenen Rechtsvertreter David Boies angeheuert, um die Rechte am von IBM eingesetzten Unix einzufordern. Big Blue konterte nun indem man die Kanzlei Cravath, Swaine & Moore engagiert hat. Bei dieser stand Boies von Mitte der 60er Jahre bis 1997 in Lohn und Brot.

Zusätzlich teilte IBM mit, man wolle den Prozess nicht an einem Gericht in Utah, sondern vor einem Bundesgericht ausfechten. SCO habe nichts einzuwenden. Bis in einer Woche muss Big Blue auf die von Boies verfasste Klage antworten.

Kurz vor der CeBIT hatte SCO erklärt, Klage gegen IBM eingereicht zu haben. Man wolle das geistige Eigentum an Unix im Gegenwert von einer Milliarde Dollar einfordern. Diese Mitteilung löste in der Open Source-Gemeinde einen Sturm der Entrüstung aus und war allen Beteiligten auf der Messe in Hannover sichtlich peinlich.

SCO-CEO Darl McBride hatte im Vorfeld der CeBIT mitgeteilt, IBM habe wichtige Bestandteile von Unix an die Linux-Gemeinde weitergereicht. Die Rechte an dem von Big Blue eingesetzten Unix nimmt aber SCO in Anspruch. Dieser begründet sich auf einen Vertrag mit Novell aus dem Jahre 1995. Durch diesen sieht sich das kurzzeitig unter Caldera firmierende Unternehmen als Rechteinhaber an dem Betriebssystem, das die Vorlage für die Entwicklung Linus Torvalds lieferte. IBM jedoch hält dagegen, Unix bereits 1985 von AT&T in Lizenz genommen zu haben. Seit dieser Zeit habe man das AIX-Unix auf Servern laufen.

Ein Sprecher der SCO Group hatte sich in den US-Medien dazu hinreißen lassen, die Klage als „Übernahmeangebot“ zu deklarieren. IBM würde von der kostspieligen Klage frei kommen, wenn man dafür SCO aufkauft. So könnte man billiger fahren und beide Seiten wären zufrieden.

ZDNet.de Redaktion

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