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Die Milliarden-Wette von BEA

CNET: Was sagt das über die Auswirkungen von Open Source aus?

Chuang: Für unsere Kunden bedeutet der Kaufpreis, sich innere Ruhe in Bezug auf diese Technologie kaufen. Das ist etwas, was man mit den vielen Anbietern, die erscheinen und nach der Programmierung des Produkts sofort wieder verschwinden, nicht erreichen kann. Es gibt auch keine Garantie dafür, wie gut sich deren Produkt integrieren lassen werden.

Schauen Sie sich zum Beispiel Linux an, ein Open Source-Betriebssystem. Linux erlebt momentan einen riesigen Erfolg. Seit den Anfängen von Unix hat die Branche jedoch 32 Jahre benötigt, um endlich eine Open Source-Technologie zu haben, die so weit ausgereift ist, dass sie das Versprechen, das Unix bei seinem Start gab, wirklich erfüllt. Linux bringt Unix zurück zu seinen Wurzeln.

Zweitens: Die Leute programmieren nicht direkt in Linux. Niemand verwendet noch die APIs des Betriebssystems zur Entwicklung von Code für Anwendungen. Es gibt unglaublichen Vorbehalte gegen das Betriebssystem, welche wiederum eine Reihe von Anbietern hervorgebracht haben, die entscheidenden Support für Linux bieten und dem Kunden eine sehr beschränkte Umgebung für den Einsatz dieser Technologie zur Verfügung stellen. Im Bereich der Applikationsserver, wo man direkt programmiert, ist das Risiko einfach zu hoch.

CNET: Wie wird sich dies auf BEA auswirken?

Chuang: Man muss die Marktsegmente unterscheiden, auf die diese Technologien abzielen. Wir befinden uns in geschäftsentscheidenden Anwendungen: im Bereich der echten Unternehmensanwendung. Open Source trägt dazu bei, die Verbreitung zu fördern. Ich bin der Meinung, beide Modalitäten werden benötigt – und wir werden alles tun, was für den Erfolg nötig ist. Aber ich denke auch, dass die Leute völlig überreagieren… Es ist so, als würde jemand von heute auf morgen auf die Idee kommen, ein besseres Auto als einen BMW zu bauen. Vielleicht schafft er es, ein solches Auto zu bauen und dann noch drei weitere; aber dann zu sagen: ‚Morgen werde ich BMW erledigen’… das ist doch einfach übertrieben.

CNET: Was würden Sie Finanzanalysten antworten, die sagen, dass BEA sich auf neue Produktbereiche umstellen müsste?

Chuang: Ich denke, wir haben uns schon sehr erfolgreich auf neue Produktbereiche umgestellt. Wenn man sich unsere Ergebnisse im letzten Quartal anschaut, dann erkennt man, dass wir 20 Mio. US$ an Lizenzeinnahmen für ein Integrationsprodukt generiert haben, dass überhaupt erst seit zweieinhalb Quartalen am Markt ist. Das beweist eine entscheidende Stärke. Allein dieses Geschäft ist, wenn man es um die entsprechenden Dienstleistungen ergänzt, schon größer als die meisten an der Börse gehandelten Softwarefirmen.

Ich behaupte, dass die Vielfalt unserer Produktreihe deutlich erfolgreicher ist als dies bei Microsoft der Fall ist. Microsoft macht Geld mit Windows und mit Office, hat aber auch viele Produktreihen, die überhaupt keinen Gewinn abwerfen. Dagegen verdienen wir mit allen unseren Produkten Geld.

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ZDNet.de Redaktion

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