Diese Pläne haben bei den Softwareriesen, die bereits seit langem im Markt für Unternehmens-Messaging tätig sind, die Alarmglocken läuten lassen. Das bisher erfolgreichste Unternehmen ist Sametime, das von IBMs Lotus-Division entwickelt wurde. Schätzungen zufolge setzen 8 Millionen Menschen in Unternehmen Sametime-Software ein, während Angaben des Unternehmens zufolge zwei Drittel der weltweiten Fortune 100-Firmen Sametime-Produkte erworben haben.
Im Vergleich zu den Hunderten von Millionen von Nutzern der kostenlosen IM-Systeme wirken diese Zahlen lächerlich, jedoch sind diese Kunden aus einem bestimmten Grund für die Softwarefirmen sehr viel wertvoller: sie zahlen für ihre Produkte. Und üblicherweise sind solche Kunden, nachdem sie beträchtliche Summen für Systeme ausgegeben haben, die sie jahrelang eingesetzt haben, nur selten gewillt, auf andere Technologien umzusteigen.
„Unternehmen wie MSN, AOL und Yahoo errichten Gemeinschaften und sie sind gut darin. Jedoch sollte man solche Errichter von Gemeinschaften nicht mit Softwareherstellern verwechseln“, so Jeremy Dies, Senior Offerings Manager bei IBMs Lotus Software. „Es ist eine grundlegend andere Welt.“
Ein weiterer im Unternehmensmarkt etablierter Player mit Absichten zur Ausweitung seiner IM-Präsenz ist Sun. Das Unternehmen bietet bereits seit langem einen Instant-Messaging-Dienst als Bestandteil seiner Sun ONE (One Network Environment) Portal Server Suite an, bestätigte aber jetzt Pläne für den Start eines Standalone-IM-Servers, der das Betriebssystem Linux verwendet.
Der mit der größten Spannung erwartete Eintritt in den IM-Markt für Unternehmen ist möglicherweise der von Microsoft. Mit Greenwich plant der Softwareriese, eine Brücke zwischen dem Windows Messenger für Unternehmen und dem öffentlichen Netzwerk des MSN Messenger anzubieten und dabei neue Funktionen wie beispielsweise Sprachübertragung und Videokonferenz zu integrieren.
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Dieser Standard ermöglicht es Systemen, die Multimedia-Datenverkehr (Video, Audio und Text) übertragen, miteinander zu kommunizieren. Microsoft und IBM betrachten dieses Protokoll als die Grundlage für das Erreichen des schwierigen Ziels der Interoperabilität zwischen IM-Systemen, was nach Meinung aller beteiligtem Parteien die Tür für den Erfolg des Instant Messaging auf beiden Seiten der Unternehmens-Firewall öffnen wird.
„Wird dieser Weg nicht gewählt, wird der Zug abgefahren sein“, sagte Gurle während seiner vor kurzem auf der Instant Messaging Planet-Konferenz in Boston gehaltenen Rede über dieses Protokoll. Er sagte weiterhin, dass die Verantwortung für die Annahme dieses Standards bei den IM-Anbietern liegen wird.
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