Warnung: Roaming kann teuer werden

Auch im Urlaub können Handybesitzer ständig erreichbar sein. Roaming heißt die Technik, die dafür sorgt, dass Mobiltelefone über Grenzen hinweg funktionieren. Im Ausland wählt sich das Handy automatisch in ein Netz der dortigen Vertragspartner von D1, D2, E-Plus, O2 (ehemals Viag Interkom) und Co ein. Dazu braucht der Besitzer weder eine neue Nummer noch muss er auf geliebte Extras wie Mobilbox oder SMS verzichten. Die große Überraschung kann jedoch mit der Rechung kommen: Die Verbraucherzentralen haben für ein Gespräch nach Deutschland je nach Netz Preisdifferenzen von bis zu 120 Prozent errechnet.

Verbraucherschützer empfehlen Handynutzern, rechtzeitig vor der Reise ihren Anbieter nach den technischen Voraussetzungen und Gesprächskosten zu fragen. Denn auch wer im Urlaub nur angerufen werden möchte, zahlt drauf. Schließlich, so das Argument der Mobilfunkbetreiber, könne der Anrufer nicht wissen, ob der Handy-Besitzer auf Geschäftsreise in Hamburg ist oder an der Costa Brava faulenzt. Der Anrufer zahlt daher nur den Inlandsanteil der Gebühren, den Rest trägt der Angerufene.

Inzwischen haben Kunden auch die Möglichkeit, mit Prepaid-Karten im Ausland zu telefonieren. Eine ausländische Prepaid-Karte lohnt sich nach Ansicht der Verbraucherschützer jedoch nur bei einem längeren Aufenthalt und für Vieltelefonierer. Der Reisende umgeht zwar die teuren Roaming-Gebühren und zahlt nichts für ankommende Gespräche, dafür bekommt er eine neue, ausländische Nummer. Freunden, Verwandten und Geschäftspartnern in Deutschland werden dann die Mobilfunkzuschläge ins Ausland berechnet.

Besonders teuer wird es, wenn die Mailbox im Ausland eingeschaltet bleibt. Der Angerufene zahlt dann für die Verbindung ins Urlaubsland und zurück auf den Anrufbeantworter nach Deutschland. Die Verbraucherzentralen raten daher, schon zu Hause die Mailbox abzuschalten oder die so genannte absolute Rufumleitung zu aktivieren, bei der alle Anrufe sofort auf der Box landen, ohne dass das Handy angewählt wird. Nachrichten können dann in den oft günstigeren Abendstunden oder am Wochenende abgerufen werden.

Bei manchen Providern muss die Mailbox außerhalb Deutschlands erst freigeschaltet werden, was mehrere Wochen dauern kann. Die Kurzwahlnummer für die Mailbox-Abfrage funktioniert im ausländischen Netz unter Umständen auch nicht. Meist muss für die Abfrage der Nachrichten eine zusätzliche Geheimzahl (PIN) eingegeben werden, die im heimischen Netz überflüssig ist. Urlaubsgrüße per SMS sind oft günstiger als ein kurzes Telefonat. Besitzer von Prepaid-Karten sollten sich informieren, ob sie Nachrichten aus dem Reiseland verschicken können.

Besitzer von älteren Mobiltelefonen sollten nachfragen, ob es im Urlaubsland überhaupt ein passendes Funknetz gibt. Probleme treten etwa in den USA auf: Dort wird über eine Frequenz gesendet, die nur so genannte Triband-Handys empfangen können. Allerdings bieten viele Provider gegen Gebühr gerade Geschäftsreisenden die Möglichkeit, ein mit US-Technik ausgestattetes Handy zu mieten, das auf die deutsche Mobilfunknummer des Kunden programmiert ist.

Die internationale Vorwahl für Deutschland ist 0049. Danach folgt für das Festnetz die Vorwahl der Stadt oder im mobilen Netz die Vorwahl des Anbieters ohne die Null. Das gilt auch, wenn der Angerufene im Nachbarhotel am selben Urlaubsort ist.

ZDNet.de Redaktion

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