Studie: City-Carriern droht durch Preiskampf im Ortsnetz das Aus

Den örtlichen Telefonnetzanbietern droht mit der Einführung von Call-by-Call im Ortsnetz das Aus. Das ist das Fazit der Unternehmensberatung der Mummert Consulting, die sich dabei auf die TELCO Trendbefragung vom September 2002 bezieht.

Demnach halten Analysten Preissenkungen von bis zu 30 Prozent im Ortsnetz für möglich. Der Grund: Günstige Tarife sind das wichtigste Kriterium für Kunden bei der Wahl des Anbieters. Dieser Ansicht sind 40 Prozent der Experten in der Telekommunikationsbranche. Eine hohe Zuverlässigkeit des Netzes (39 Prozent) und eine gute Kundenbetreuung (35 Prozent) landen auf den Plätzen zwei und drei. Die Folge sei, dass einige Anbieter dem Preisdruck nicht standhalten könnten. Call-by-Call führt der Studie nach damit zu einer Marktbereinigung.

Bei der Einführung von Call-by-Call im Fernnetz seien die Preise sogar um bis zu 90 Prozent gesunken. Solch ein Preisgefälle halten die TK-Experten der Studie nach jedoch für unwahrscheinlich, da die niedrigen Gewinnmargen im Ortsnetz einen solchen Rückgang nicht zulassen. Bisher ist im Ortsnetzbereich kaum ein Wettbewerb zu merken, da noch rund 95 Prozent der Ortsgespräche über den Platzhirsch Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) laufen.

Die TK-Auguren rechnen damit, dass der Preiskampf im Ortsnetz die City-Carrier besonders hart trifft, da sie in den letzten Jahren rund 5,7 Milliarden Euro in den Aufbau eigener Netze investiert haben. Mehr als 350.000 Kilometer Glasfaserkabel wurden verlegt. Dabei betrage der Marktanteil gerade einmal 3,6 Prozent.

Sinken die Gewinnmargen, könnten viele regionale Anbieter nicht mehr rentabel arbeiten, glauben die TK-Experten. Die Rettung seien vielleicht neue Ertragsquellen durch Technologien im Bereich breitbandiger, ortsnetzgestützter Datendienste in Kombination mit lokalen Services.

ZDNet.de Redaktion

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