CNET: Wie sieht es mit Web Services aus?
Stone: Ich habe Web Services schon mit CORBA (Common Object Request Broker Architecture) implementiert. Ich habe nur nicht gewusst, was das war. Das Problem mit Web Services ist, dass Microsoft uns diesen Begriff geschenkt hat, aber dass sie offenbar ständig seine Bedeutung ändern. .NET Server ist nichts anderes als ein weiterer Windows Server. Wie heißt es inzwischen? Schlicht ,Windows Server 2003′. Also bitte, das haben wir doch alle gewusst. Jetzt geben sie es endlich zu. Aber der springende Punkt ist, dass es nur wieder eine weitere Version von Windows ist.
Deshalb bedeuten Web Services für mich oder Novell nicht mehr als das, was ich gerade beschrieben habe: Man braucht eine Eingangstür für das Login, man muss die Identität authentifizieren, man muss Identitäts-Services für Leute, Orte, Geräte und Dinge bereitstellen. Man muss eine Plattform zur Anwendungsentwicklung bereitstellen, um vorhandene Dinge integrieren zu können. Man muss alle Anwendungen einer Umgebung neu ausrichten, damit es so aussieht, als ob alles von einem Ort kommt. Ich muss mich nur einmal anmelden, nicht zwölfmal. Das ist ein Web Service. Diese Sachen gibt es bereits, egal ob neu mit Java oder .NET entwickelt oder mit anderen Modellen oder meinetwegen sogar mit C. Es wird nur alles über eine gemeinsame Schnittstelle bereitgestellt. Und das Datenmodell ist XML. Das ist für mich die Essenz von Web Services.
CNET: Aber es stimmt doch auch, dass sie Fuß fassen wollen, wo andere schon eine Zeitlang sind?
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CNET: Angesichts dieser Umstellung und dieser Ambitionen, sehen Sie sich mit einigen finanziell sehr gut ausgestatteten und gut geführten Unternehmen konfrontiert.
Stone: Wir müssen bei den Lösungen besser werden. Wir müssen mit unserer Implementierung der Problemlösungen viel besser werden. Wir arbeiten wie verrückt daran. Denken Sie daran: Novell ist ein Unternehmen voll von talentierten Technikern und wunderbaren technischen Dingen. Das Problem ist, dass wir randvoll mit technischem Talent und wunderbaren technischen Dingen sind und das nicht in eine gute Positionierung und eine Marketingbotschaft umsetzen konnten. Und das ist es, wonach sich viele Leute bei ihren Kaufentscheidungen richten. Unglücklicherweise machen sie das. Das wird sich ändern. Es beginnt mit einer kompletten Werbekampagne, um zu ändern, wie wir wahrgenommen werden.
CNET: Die Zielgruppe ändert sich also vom LAN-Administrator zum Unternehmens-Entwickler?
Stone: Von dieser Stufe aus, aber mit Tendenz nach oben. Die Leute haben dieser Firma immer ihr Marketing beziehungsweise das Fehlen von Marketing vorgeworfen. Ich argumentiere, dass unser Marketing wirklich gut war. Das Problem ist, dass wir uns nur an die Leute gewandt haben, die uns ohnehin kennen und lieben.
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