„Letztes Jahr wurden in Deutschland eine Viertelmilliarde CD-Rohlinge nur mit Musik kopiert; das sind rund 100 Millionen Stück mehr als verkaufte CD-Alben, und die Schere geht immer weiter auseinander“, erklärt Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände. Ein Zusammenhang liege auf der Hand: Wenn man ab morgen Brötchen kopieren könnte, wäre das auch schlecht für die Bäcker. Musik werde heute mehr gehört denn ja – nur bezahlt werde dafür seltener.
Für das Studien-Ergebnis hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) 10.000 Personen befragt. Im Rahmen der Studie, die der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft und die Filmförderungsanstalt (FFA) erstmals gemeinsam in Auftrag gegeben haben, wurden Fragen zum Kopieren von Musik und von Spielfilmen und deren Auswirkungen gestellt. Die Ergebnisse liegen in allen wichtigen Bereichen weit über denen im letzten Jahr. Die Studie kann von der Site des Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft als „.pdf“-File heruntergeladen werden.
Der Umfrage nach sind im vergangenen Jahr insgesamt 259 Millionen CD-Rohlinge mit Musik bespielt worden. Das entspricht einer Steigerung von 42 Prozent im Vergleich zu 2001. Rund 22,5 Millionen Personen sollen demnach Musik auf CD-Rohlinge kopiert haben. Im Vorjahr seien es noch 17,1 Millionen gewesen. Statistisch gesehen hat laut der Studie damit jede Person im Durchschnitt 11,5 Rohlinge mit Musik gebrannt.
Rund 6,4 Millionen Menschen luden sich laut Gfk Musik aus dem Internet herunter. Noch vor zwölf Monaten seien es 4,9 Millionen User gewesen. Das entspreche einem Anstieg um 31 Prozent.
Viele Menschen hätten jedoch bereits schlechte Erfahrungen mit illegalen Musikangeboten gemacht. Viren, erfolglose Versuche oder lange Zeiten fürs Herunterladen seien gute Voraussetzung für legale Angebote. Diese würden hohe Musikqualität, garantierte Übertragungsstabilität und sichere Abrechnungswege garantieren. Die deutsche Musikwirtschaft bereite zurzeit ein branchenweites nationales Downloadangebot vor, das im Sommer starte.
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