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Systemverwaltung: Die größte Herausforderung an Microsofts Marketingstrategen

Sollte noch jemand an der Ernsthaftigkeit gezweifelt haben, mit der Microsoft die Herzen und Geldbeutel der CIOs von Unternehmen erobern will, dürften in dieser Woche alle Unsicherheiten endgültig ausgeräumt worden sein.

Unter all den anderen Neuigkeiten ist es zwar fast ein wenig untergegangen, doch hat Microsoft alles daran gesetzt, sich als ernst zu nehmender Anbieter für Systemverwaltung zu präsentieren. Dabei gab es Ankündigungen hinsichtlich der Überwachung und Administration von Servern in großen Unternehmen.

Ganz recht: Systemverwaltung. Selbst in einer für die internationalen Angelegenheiten ruhigeren Woche hätte man diese Nachricht vermutlich überlesen, da die Systemverwaltung wohl einen der langweiligsten IT-Bereiche überhaupt darstellt. Ich muss es wissen, denn ich war viele Jahre lang immer mal wieder in diesem Sektor tätig. Die übliche Strategie von Microsoft, die Features ein wenig aufzupolieren und ihnen etwas Attraktivität zu verleihen, dürfte hier nicht funktionieren, da dieser ganze Bereich nun einmal alles andere als attraktiv ist.

Die Anwender betrachten die Systemverwaltung als eine Notwendigkeit, die sie mit Sicherheit nie als spannend empfinden werden. Nach jahrelanger Zusammenarbeit mit wenig flexiblen Riesen wie IBM Tivoli und Computer Associates haben sich die Anwender mit widerwillig bereitgestellten Funktionalitäten und enormen Rechnungen abgefunden und jegliche Begeisterung verloren. Die Kunden bezahlen diesen Service genauso gern wie ihre Steuern, und sie verwenden die Produkte zur Systemverwaltung genauso gern wie einen Toilettenreiniger.

Was das Bild in der Öffentlichkeit anbelangt, bringen auch hohe Investitionen in die Vermarktung der Systemverwaltung nicht viel, verglichen mit den Werbeausgaben für neue Betriebssysteme, neue Anwendungen und „coole“ neue Konzepte wie Web Services und Instant Messaging.

Wenn Microsoft also Geld dafür ausgibt, diesen Bereich attraktiver zu machen (und genau das ist derzeit der Fall – die Präsentationen dauerten eine ganze Woche lang und fanden zudem in Las Vegas statt), muss das Unternehmen diesen Bereich tatsächlich als strategisch wichtig betrachten. Microsoft hat seine Management Business Group stärker aufgewertet und in den Geschäftsbereich „Enterprise Management Division“ umgewandelt, was zeigt, dass man den gesamten Bereich ernster nimmt als je zuvor.

Das Unternehmen hat sich mit seiner Ankündigung wirklich Mühe gegeben. So versuchte man, sich durch die Verwendung von Begriffen wie „selbst-bewusst“ („self-aware“) von den Wettbewerbern abzuheben und meldete, Microsoft werde mit dem unabhängigen Computing von IBM, dem Utility Data Center von HP und anderen Konkurrenzangeboten gleichziehen.

Dennoch bleibt fraglich, ob die angeführten Vergleiche auch zutreffen. Bestimmte Aspekte der neuen Versionen von Windows betreffen zwar die Bereitstellung von Software an die Hardware – doch liegen die größten Erwartungen hinsichtlich erweiterter Nutzbarkeit auf der Virtualisierung der Hardware, indem eine Hardware-Schicht geschaffen wird, die den Anforderungen der Unternehmenssoftware entspricht und nur wenig Intervention seitens der Anwender erfordert.

Ein Großteil der Ankündigung bezog sich auf Pakete und Upgrades, wobei Microsoft eine neue Version seines MOM mit seinem SMS-Produkt zu einer Suite verknüpft, die unter dem Namen System Center angeboten wird. Dies könnte durchaus sinnvoll sein, wenn Microsoft auch weiterhin zusammen mit seiner Software das Konzept der Verwaltbarkeit vermarkten will.

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ZDNet.de Redaktion

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