Die Sicherheitsberater in Sachen Internet haben, seit sich der Krieg gegen den Irak immer deutlicher abzeichnete, alle Hände voll zu tun: Fast täglich wurden gerade im Vorfeld des Feldzuges Seiten manipuliert oder abgeschossen, mehrere Viren waren explizit aus diesem Grund in Umlauf gebracht worden. Travis Witteveen, General Manager für die DACH-Region (Deutschland, Österreich und die Schweiz) des finnischen Sicherheitsexperten F-Secure, erklärte im Gespräch mit ZDNet die Hintergründe.
Herr Witteveen, welche Kriegsbedingten Viren hat Ihr Unternehmen bislang gefunden?
Bisher haben wir vier explizit auf den Krieg bezogene Erreger feststellen können. Natürlich werden uns täglich mehrere neue Viren gemeldet, nur diese vier sind aber unmittelbar auf die Auseinandersetzung im Irak gemünzt:
Welche kriegsbedingten Defacements sind Ihnen bislang bekannt?
Travis Witteveen, General Manager-DACH von F-Secure |
Bereits in den Stunden des Ultimatums gegen Bagdad kam es zu mehr 200 Manipulationen von Websites, von denen die meisten direkt mit dem Irak-Konflikt in Verbindung stehen. Bis zum 21. März waren bereits an die 1000 Websites betroffen. Viele dieser Manipulationen bestehen aus Antikriegsbotschaften, einige von ihnen auch aus anti-amerikanischen oder anti-irakischen Botschaften. Als wichtigstes Ereignis würde ich aber den Abschuss des vermutlich besten Tracking-System für Defacement-Aktivitäten, Zone-h (www.zone-h.org; derzeit nicht erreichbar), bezeichnen. Es besteht der dringende Verdacht, dass die Regierung der USA die Site lahm gelegt hat.
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