Trends wie Business Process Management (BPM) oder Business Acitivity Monitoring (BAM) werden zwar heiß diskutiert, sind aber in der Praxis vieler Betriebe noch nicht angekommen. Der Grund: Unternehmen haben ihre internen Prozesse nicht sauber definiert.
„Ohne integrierte IT-Anwendungen scheint zukünftig in der Wirtschaft nichts mehr zu funktionieren“, so ließe sich der Tenor der Mainzer Veranstaltung über Software zur Enterprise Application Integration (EAI) zusammenfassen. „Unternehmen, die eine unterbrechungsfreie Supply-Chain zwischen ihren Kunden und Lieferanten aufbauen möchten, kommen um EAI nicht herum“, bringt es Daniel Sholler, Analyst der Meta Group auf den Punkt. Auch die viel versprechende schöne Welt der Collaboration – also der Zusammenarbeit von und zwischen Betrieben – sei ohne eine IT-Landschaft, die innerhalb von Unternehmen sowie über Grenzen von Firmen hinweg eng miteinander verzahnt ist, nicht möglich.
Dabei ist Integration an sich so alt wie die IT-Industrie selbst. Denn keine Anwendung – auch nicht SAP R/3 – deckt die Belange von Betrieben in Gänze ab und kommt daher ohne Schnittstellen zu anderen Lösungen aus, die den Funktionsumfang sinnvoll ergänzen. Diese Tatsache hat in der Praxis allerdings zu einem wahren Schnittstellenwirrwarr geführt, dessen Wartung und Pflege jährlich rund 60 Prozent der IT-Budgets verschlingt. Mit dem Anspruch, das Schnittstellenchaos zwischen Applikationen aufzuräumen, sind die EAI-Anbieter zunächst vor rund vier Jahren angetreten. Mit Hilfe von Integration-Servern, Mapping-Tools, Transportschichten für das Messaging und vorgefertigten technischen Adaptern für gängige Standardlösungen etwa von SAP, Oracle, Peoplesoft und Baan lässt sich die Verknüpfung von Anwendungen in der Tat beschleunigen und die Kosten für die Wartung senken, bescheinigen Anwender heute. Mittlerweile runden Bausteine für die grafische Modellierung von Geschäftsprozessen und den Workflow – sowohl innerhalb von Betrieben als auch über Betriebsgrenzen hinaus – den Leistungsumfang von EAI-Tools ab. Dazu gesellen sich Feature, die erlauben, die Integrations-Szenarien zu überwachen sowie neuerdings ebenfalls die Unterstützung von Webservices-Standards.
Für den EAI-Fachmann und unabhängigen Analyst Wolfgang Martin, hat EAI demzufolge einen richtungsweisenden Charakter: „Das hehre Ziel vieler Unternehmen, in Echtzeit auf Kundenwünsche reagieren zu können, lässt sich nur dann erreichen, wenn Systeme aber vor allem auch die Geschäftsprozesse zwischen Abteilungen und auch übergreifend aufeinander abgestimmt und synchronisiert sind.“ Nur mit Hilfe durchgängiger Tool-Unterstützung sei es zudem möglich, die Leistungsfähigkeit von Geschäftsabläufen etwa in der Produktentwicklung (Time to market), dem Vertrieb, dem Einkauf oder der Produktion selbst zu messen. Business Process Management (BPM) und Business Acitivity Monitoring (BAM) sind hier die neuen Schlagworte. EAI-Anbieter wie Vitria, Webmethods, Tibco, Seebeyond, Bea und IBM zeigten in Mainz entsprechende Lösungen für diese Disziplinen.
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