Während Bilderstürmer in Irak die zahlreichen Saddam-Hussein-Porträts aus der Öffentlichkeit tilgen, erzielen Banknoten mit dem bärtigen Antlitz des gestürzten Despoten bei Internet-Auktionen in den USA immer höhere Preise. Findige Verkäufer bieten beim Online-Versteigerer Ebay druckfrische Zehn-Dinar-Noten für ein Anfangsgebot von zehn Dollar feil. Das ist das Vierzigfache des eigentlichen Wertes der inflationsgeschwächten Währung.
Das Höchstgebot für einen Zehntausend-Dinar-Schein lag am Montag bei 60 Dollar. „Diese Noten werden nie wieder gedruckt, deshalb werden sie zu einem wahren Sammlerstück“, schrieb ein Anbieter. „Jetzt, da Saddam Hussein gefallen ist, wird er nie wieder auf einer Banknote auftauchen“, pries ein anderer Anbieter seine Restbestände an.
Vor Beginn des Golfkriegs war der irakische Dinar, der immer noch gültig ist, eine stabile Währung; ein Dinar entsprach 1990 etwa 3,20 Dollar. Nach Verhängung der UN-Sanktionen in der Folge der irakischen Besetzung Kuwaits ging es parallel zur irakischen Wirtschaft auch mit der Währung bergab: Im Sommer letzten Jahres kostete ein Dollar etwa zweitausend Dinar, und inzwischen hat sich der Wert der irakischen Währung noch einmal halbiert.
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