Wer mit Call-by-Call im Ortsnetz sparen will, zahlt unter Umständen drauf: Der MDR warnt jetzt vor der Kostenfalle des neuen Telefoniersystems für City-Gespräche: Einige Tarife der Telekom-Konkurrenten wie Arcor oder Tele2 seien deutlich teurer als der Ex-Monopolist.
So koste ein dreiminütiges Ortsgespräch montags bis freitags morgens zwischen sieben und acht Uhr bei der Telekom sechs Cent. Tele2 verlange mit 9,27 Cent hingegen rund 55 Prozent mehr. Der Grund liegt in der unterschiedlichen Taktung: Während Tele2 minutengenau abrechne und pro Takt 3,09 Cent verlange, fallen bei der Telekom pauschal sechs Cent für vier Minuten an. Noch teurer werde ein zehnminütiges Gespräch montags bis freitags morgens zwischen acht und neun bei Arcor: Während die Telekom dafür 24 Cent verlange, koste die gleiche Leistung bei Arcor 45 Cent, also 88 Prozent mehr.
Vorsicht sei auch bei Gesprächen in das Umland des jeweiligen Ortes geboten, da bestimmte Anbieter ihren Citytarif exakt auf den jeweiligen Ort begrenzen. Deshalb würden Gespräche im Nahbereich (Umkreis 20 Kilometer) bereits mit dem Tarif von Ferngesprächen abgerechnet. So koste etwa ein zehnminütiges Gespräch montags bis freitags abends ab 21 Uhr außerhalb des engen Citybereichs beim Anbieter 3U als „Ferngespräch“ 25 Cent, während die Telekom dieses Telefonat noch mit dem Citytarif zu 18 Cent abrechnet und damit fast 40 Prozent billiger ist.
Noch teurer zu dieser Zeit im Nahbereich sei der Telefondiscounter 01051: Hier kostet ein 10-Minuten-Gespräch in dieser Zeit im Nahbereich 36 Cent, also doppelt so viel wie bei der Telekom. Allerdings sei in anderen Zeit-Zonen das Telefonieren über die Telekom-Konkurrenten deutlich billiger.
Bei Call-by-Call wählt der Kunde vor der eigentlichen Telefonnummer eine anbieterabhängige Vorwahl. Das Gespräch läuft dann automatisch über den jeweiligen Telekom-Wettbewerber. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Bezahlt wird über die Rechnung der Telekom.
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