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Red Hat 9 und Suse Linux 8.2: Rot gegen grün

Auch bei Suse ist die Installation nicht ohne Stolpersteine. Suse geht standardmäßig davon aus, dass die Systemuhr auf UTC, also auf Greenwich-Zeit steht. Das wäre zwar praktisch, insbesondere für Rechner mit mehreren Betriebssystemen, aber die meisten stellen ihren Rechner doch auf Lokalzeit.

Die Hardwareerkennung

Das Installationsprogramm erkennt genau wie bei Red Hat auch die Radmaus an /dev/ttyS1 nicht, benutzt jedoch keine Alternative. Mit Tabulator- und Eingabetaste hangelt man sich dann zum richtigen Maustreiber. Der funktioniert auch, hat aber immer wieder „Hänger“, so dass man doch ab und zu wieder zur Tab-Taste greift. Später im Betrieb funktioniert die Mausunterstützung übrigens tadellos.

Aus unerfindlichen Gründen ist die Firewall standardmäßig abgeschaltet, kann jedoch schon bei der Installation aktiviert werden. Besonders gut ist der Dialog gelungen, gleich eine T-DSL-Verbindung einzurichten. Nicht nur, dass es bei den Nürnbergern funktioniert, man kann die eingetippten Werte sofort ausprobieren. Das ist Komfort.

Der Installationsprozess ist sauber und aufgeräumt. Für Nicht-Experten ist er eindeutig besser erlernbar als der von Red Hat, denn Suse setzt nicht viele Kenntnisse voraus (und die sind im ausführlichen Handbuch erklärt) und bietet fast überall Hilfe an. Der Verzicht auf die Einblendung der Nummer des aktuellen Installationsschrittes „1 – 2 -3 – 4“ usw., wie sie frühere Suse-Versionen hatte, ist zwar schade, schmälert die Einsteigertauglichkeit aber nicht gravierend.

Auch bei Suse laufen unnötigerweise at-Daemon und portmap. Während Suse kein ISDN- und PCMCIA-Modul aktiviert, verpasste das Installationsprogramm dem Testrechner 1394-Support, also Firewire – obwohl gar keine Hardware dafür vorhanden ist. Statt dessen vergißt das Programm die Original Soundblaster 16, die im übrigen auch Red Hat übersieht.

Das System

Nach der Installation erwartet einen eine gut aufgeräumte Installation. Suse hat sich sichtlich Mühe gegeben, den KDE-Dialog zu entrümpeln und zu gliedern. Die installierten Programme sind auch sehenswert, ausnahmslos aktuelle Versionen. gcc ist Revision 3.3, glibc 2.3.2. Der KDE ist die leicht buggefixte Version 3.1.1, und Gnome genau wie bei Red Hat 2.2.

Als Mozilla wird 1.2.1 mitgeliefert – aber nicht installiert. Da Mozilla (neben Opera) der zur Zeit modernste Pinguinbrowser ist und obendrein mit Netscape-Bedienung aufwarten kann, ist Suses Entscheidung standardmäßig nur Konqueror zu verwenden schade, aber Mozilla nachzurüsten ist nicht schwer. Als Open Office wird die Version 1.02 mitgeliefert.

Nicht nur Red Hat, auch Suse hat ein Problem mit dem KDE 3.1. Während bei Red Hat der Speichern-Dialog von KDE-Anwendungen unter Gnome nicht funktioniert, geht bei Suse der Speichern-Dialog von KDE-Anwendungen unter KDE nicht – zumindest wenn man auf Disketten speichern will. Ohne Fehlermeldung, der Speichervorgang wird einfach nur nicht ausgeführt. Auf Festplatte geht es problemlos. Das Floppylaufwerk, der /etc/fstab-Eintrag und das Device sind in Ordnung, trotzdem kommt KDE nicht damit klar.

Das Update

Das Reizthema bei Suse ist das Update. In der Vergangenheit gab es hier immer wieder Probleme. ZD Net untersuchte daher, was beim Update einer (in Benutzung befindlichen) 8.0 auf 8.2 passiert. Suse hat auch hier Verbesserungen eingeführt, von einem problemlosen Update ist man aber immer noch weit entfernt. Erst will das Installationsprogramm grundlos einen USB-Storagetreiber und stürzt dann Minuten später ab.

Im zweiten Anlauf klappt die Installation des Updates – nur das Ergebnis ist nicht optimal. Zum einen will das Programm Star Office löschen, ohne das groß zu erwähnen – der Eintrag findet sich beim Prüfen der Paketliste. Zwar ist Star Office tatsächlich von Open Office abgelöst, aber deshalb ein ganzes Office einfach zu löschen – zumal Open Office nicht alle Funktionen von Star Office hat – ist doch riskant. Lilo wird nicht upgedatet (kennt den Ort des neuen Kernels nicht), sämtliche Icons und Schriftgrößeneinstellungen sind futsch – genau wie sämtliche Druckerkonfigurationen. Zudem ist eth0 nun deaktiviert.

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ZDNet.de Redaktion

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