CNet: Kann Linus Torvalds denn mit der Entwicklung Schritt halten? Noch vor ein paar Jahren war er der Ansicht, dass Multiprocessing völlig uninteressant sei. Inzwischen hat er offenbar erkannt, dass dies ein wichtiges Thema ist.
Coekaerts: Sicher, er ist ein unglaublich intelligenter Mensch.
CNet: Wo hatten Sie bislang die größten Unstimmigkeiten mit ihm?
Coekaerts: Da gibt es keine wirklichen Differenzen.
CNet: Glauben Sie, dass Red Hat zum De-facto-Standard für Server-Linux-Distributionen werden wird?
Coekaerts: Red Hat ist in den USA weit verbreitet, SuSE in Europa. Da hat keiner die Nase vorn.
CNet: Red Hat und Dell Computer argumentieren, dass jeder Rechner, der mehr als 8 CPUs hat, zu einem Nischendasein verdammt sei. Glauben Sie, dass die Kunden große Datenbanken künftig als Cluster-Datenbanken unter Linux implementieren werden?
Coekaerts: Nicht nur unter Linux.
CNet: Aber besonders unter Linux, da es nicht skaliert. Immerhin kann man einen Server mit 64 Prozessoren kaufen, der unter Solaris läuft. Wenn Dell z. B. behauptet, dass man nie etwas größeres als einen Server mit 8 CPUs brauchen werde, dann liegt das womöglich daran, dass Dell einem keinen Server anbieten kann, der mehr als 8 CPUs hat. Es ist schwierig, zu unterscheiden, was Technologie und was Marketing ist.
Coekaerts: Aber das ist der wichtige Aspekt: Intel CPUs sind wirklich schnell. Da gibt es heute CPUs mit 2 bis 3 GHz. Wenn also überhaupt, sind wir vor allem durch den Speicherplatz eingeschränkt. Man kann auf einem Rechner mit 2 CPUs und 12 GB Speicher eine Menge laufen lassen. Das bedeutet, dass man keinen Intel-Rechner mit 16 Prozessoren braucht, um einen Sun-Rechner mit 16 Prozessoren zu ersetzen. Da reicht eventuell schon einer mit 8 Prozessoren.
CNet: Lassen Sie mich die Frage noch einmal anders stellen: Wenn es um wirklich hohe Rechenleistungen geht, ist dann ein 9i RAC (Real Application Clusters) auf einer Handvoll 2- oder 4-CPU-Rechner genau so gut wie ein Großrechner?
Coekaerts: Ich denke, in vielen Fällen schon. Natürlich wird es auch da Ausnahmen geben.
CNet: Was verspricht sich Oracle von Linux?
Coekaerts: Die Kunden wollen Linux. Es ist ein herstellerneutrales Betriebssystem – das findet jeder gut. Als Betriebssystem bietet Linux uns außerdem die Möglichkeit, Dinge anzubieten, die es auch bei der Konkurrenz gibt. Wir können damit Prototypen erstellen und es läuft auf preiswerter Hardware. Linux spart auch eine Menge Kosten ein – bis zu 20 % – und wird letztlich für höhere Gewinne sorgen.
CNet: Gibt es Unterschiede in der Gewinnspanne zwischen Produkten für Linux und anderen Betriebssystemen?
Coekaerts: Traditionell sind alle Betriebssysteme in einer Hinsicht gleich: Wenn man eine Lizenz hat, kann man herunterladen, was man will.
CNet: Hat Linux Intel-Server für Oracle interessanter gemacht?
Coekaerts: Ich denke schon. Schließlich dreht sich alles um die Kosten. Wir sind an einem Punkt angelangt, wo man vieles auch mit kostengünstigerer Hardware erledigen kann. Und da spielt Linux natürlich die Hauptrolle.
|
Telekom bietet als erstes Unternehmen kommerzielles Angebot mit Teuken-7B von OpenGPT-X.
Zur Arbeitserleichterung umgehen Mitarbeiter unter anderem Cybersicherheitsrichtlinien. Dazu gehört wie Wiederverwendung von Kennwörtern für geschäftliche…
Optiktechnologie könnte elektrische Verbindungen in Rechenzentren ersetzen und so Geschwindigkeit und Energieeffizienz für KI erheblich…
Es entsteht im US-Bundesstaat Louisiana. Meta sichert damit den Rechenbedarf für seine KI-Dienste.
Weniger Lärm und ein besserer Verkehrsfluss sind die einzigen Vorteile, der die Mehrheit der Bevölkerung…
Laut EY haben innerhalb eines Jahres 22 Prozent der Haushalte ihren Provider gewechselt – nirgendwo…