Der angeschlagene Hersteller von Niedrigenergie-Chips Transmeta hofft sich als Partner von Microsoft profilieren zu können. Das Unternehmen teilte mit, gerade sei man zum Referenz-Design-Partner für die nächste Generation von Smart Displays ernannt worden.
Smart Displays sind bekanntlich drahtlos kommunizierende Touchscreen-Bildschirmgeräte, die den Remote-Zugriff auf PCs mit Microsoft Windows XP in Home- und Office-Umgebungen ermöglichen. Die Fähigkeit der Transmeta-Prozessoren zur Software-Decodierung von MPEG-2/4 und Windows Media Video 8/9 biete System-Entwicklern Vorteile, da keine separate Komponente für die Decodierung erforderlich sei.
Ob das neuerliche Abkommen den CPU-Experten retten kann, bleibt jedoch fraglich: Transmeta und Microsoft haben in den vergangenen Jahren bereits bei verschiedenen Projekten zusammengearbeitet. Im August 2002 zertifizierte Microsoft die Transmeta-Prozessoren für das Betriebssystem Windows CE.Net. Beide Unternehmen arbeiteten auch bei der Entwicklung des Tablet-PCs von Microsoft zusammen. Im Januar 2000 setzte Transmeta mit seiner ersten Produktlinie, den Prozessoren der Crusoe TM5000-Serie, unbestritten branchenweit neue Impulse. Das Unternehmen machte der Branche bewusst, dass ein Megahertz-Wettrüsten auf Kosten des Energieverbrauchs nicht im Sinne der Anwender von mobilen Computern ist. Nachdem Konkurrenten wie Intel dies jedoch verstanden hatten, drängten sie den Pionier weitgehend aus dem Markt.
Wie berichtet, hat Transmeta bereits im Juli vergangenen Jahres alles an Personal entlassen, was zum Überleben nicht absolut notwendig war. Zudem hat man mehrmals den Geschäftsführer sowie den Finanzchef ausgetauscht. Im Januar hat die Firma dann mitgeteilt, dass sich der Umsatz im vierten Quartal auf 6,1 Millionen und der Verlust auf 21,7 Millionen Dollar belaufen habe. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte der Umsatz 1,5 Millionen Dollar und das Minus 49,7 Millionen Dollar betragen.
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