AOL widerspricht Forrester

Stan Laurent, Geschäftsführer AOL Deutschland, muss heute einen gehörigen Schreck bekommen haben. Die Forrester-Analystin Helen Omwando erklärte neben einem baldigen Tod vieler ISPs in Deutschland unter anderem auch den Rückzug von AOL aus dem deutschen Markt. „Die im aktuellen Forrester Report getroffenen Aussagen über AOL Deutschland sind falsch. Forrester hat keine Informationen über zukünftige Pläne aus unserem Hause erhalten. Der Report basiert auf Spekulationen. Den Aussagen mangelt es an Verständnis für die von AOL verfolgte Marktstrategie“, so Laurent.

Um weitere Verluste zu vermeiden und vor dem Hintergrund, im Breitbandsegment gegenüber T-Online nicht an Boden gewinnen zu können, wird sich AOL Europe laut Omwando im gleichen Zeitraum vom deutschen Markt zurückziehen oder im Rahmen seiner globalen Strategie einen attraktiven lokalen Internet Service Provider oder Portalanbieter übernehmen. Als Übernahmekandidaten, so die Analystin, stehen Web.de und Freenet.de mit Abstand an erster Stelle.

Für eine Übernahme von Web.de durch AOL Europe spreche deren breites Service-Portfolio, das zusammen mit der Reichweite von AOL eine schlagkräftige Position schaffen würde. Zudem gehe Web.de auf der Basis eines momentanen Umsatzes von jährlich 24 Millionen Euro davon aus, im Jahr 2004 die Gewinnzone zu erreichen. Im Fall der Übernahme des härtesten Mitbewerbers von T-Online im Kampf um Marktanteile bei Breitband-Zugängen, Freenet.de, würde sich AOL eindeutig auf Platz zwei im deutschen Markt katapultieren. Nach Meinung von Forrester hat es AOL Europe in der Vergangenheit versäumt, in die in Deutschland populären Zusatzdienste wie umfassende Multi Media Messaging Services oder IP-Telefonie zu investieren.

ZDNet.de Redaktion

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