Spitzenmanager von Telekom und Infineon müssen wohl bald um ihre hohen Gehälter fürchten: Angesichts der Debatte um angemessene Managergehälter prüft Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) die Deckelung von Vorstandsbezügen. Zypries habe einen entsprechenden Auftrag an die Cromme-Kommission gegeben, die zur Zeit den Corporate-Governance-Kodex überarbeitet, sagte ein Ministeriumssprecher dem Berliner „Tagesspiegel am Sonntag“. Der Schering-Vorstandsvorsitzende Hubertus Erlen sprach sich dagegen aus, die Offenlegung von Vorstandsbezügen per Gesetz zu erzwingen.
Zypries hatte eine gesetzliche Regelung für den Fall angedroht, dass die Kommission dies nicht als verbindlich in ihre Regeln aufnimmt. „In einer marktwirtschaftlichen Ordnung gehört dies wie alle anderen Corporate-Governance-Regeln in den klassischen Bereich der Selbstverpflichtung eines Unternehmens gegenüber seinen Aktionären und sollte nur vom Unternehmen selbst entschieden werden“, sagte Erlen.
Kommissionsmitglied Christian Strenger sprach sich dagegen für mehr Transparenz bei den Vorstandsbezügen aus. „Wir brauchen klare Vorschriften, wo und wie etwas möglichst verständlich im Geschäftsbericht veröffentlicht werden muss. Bisher kommen einige Unternehmen ihren Aktionären noch mit verstreuten und komplizierten Angaben, was die objektive Information erschwert.“ Die Kommission werde sich wahrscheinlich auf eine Soll-Vorschrift einigen. Die Unternehmen könnten dann noch immer den Kodex grundsätzlich anerkennen, den Gehaltsparagrafen aber aussetzen.
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