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BMC: RZ-Paradiesvogel mit kleinem Sündenfall

„Man kennt sich“, erläuterte jüngst beim GSE-Management-Summit in Wien einer der anwesenden IT-Manager. GSE steht für Guide Share Europe und ist die Anwendervereinigung der IBM, BMC-Stammkundschaft. Die Anwesenden repräsentierten eine erlesene Gruppe von IT-Fachkräften, die strategische DV-Entscheidungen treffen. „Wir sind die mit den Geldkoffern, diejenigen, die über die IT-Budgets in den Unternehmen entscheiden“, charakterisierte der IT-Manager sich und seine Mitstreiter.

Seine Ausführungen bezogen sich auf den Vortrag eines BMC-Repräsentanten, der die für viele noch immer neue Preispolitik erläuterte. Die Kunden können seit mehr als zwei Jahren von einem auf Rechnerleistung basierenden Preismodell auf ein Using- und Transactions-Pricing umsteigen und müssen dann nur noch zahlen, wenn die Software eingesetzt wird. Die Erläuterungen des BMC-Manns ließ die Anwesenden weitgehend kalt. Der IT-Manager erläutert: „Wir alle hier, machen unsere speziellen Preise mit dem Hersteller aus.“

Solche Aussagen mag Hans van Stek, BMC-Vice-President Emea Vertrieb und Service gar nicht. Jedenfalls sind die Geschäftsergebnisse seines Hauses durchaus beeindruckend. Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2002/2003 kann das Unternehmen, das hierzulande 300 Mitarbeiter beschäftigt, ein Nettoergebnis von 38,9 Millionen Dollar vorweisen. Das Ergebnis pro Aktie beläuft sich auf 0,17 Dollar und liegt damit um 0,05 Dollar höher als im Vergleichsquartal 2002 und damit über den Erwartungen von Finanzanalysten, die 0,16 Dollar vorhergesagt hatten. Der Umsatz im vergangenen Vierteljahr liegt bei 380,7 Millionen Dollar.

Zum Vergleich: Im Dezember 1999 notierte die Aktie bei 81,50 Euro und dann ging es bergab. Der Kurs sank zeitweilig 17,50 Euro. Trotzdem endete im Jahr das vierte Geschäftsquartal zum 31. März 2000 mit einem Gewinn von 39 Cent pro Aktie und einem Umsatz von 476 Millionen Dollar.

Im gerade beendeten Vierteljahr sind die gesamten Erlöse aus dem Lizenzgeschäft sind um 12 Prozent auf 180,8 Millionen Dollar gestiegen. Die Bereiche Wartung und Professional Services steigen ebenfalls, im ersten Bereich um 18 Prozent auf 176,1 Millionen Dollar und im zweiten auf 23,8 Millionen Dollar um 10 Prozent. Zum Stichtag 31. März konnte das Unternehmen Barmittel und marktfähige Werte in Höhe von 1,02 Milliarden Dollar aufweisen.

Kein Wunder, dass das Softwarehaus einkaufen geht. Im Januar sollen die Texaner in die Übernahme des israelischen Herstellers von Automatisierungs-Software Business Layers rund 90 Millionen Dollar investiert haben. Das berichtete damals das Wirtschaftsmagazin Globes aus Israel.

Das Quartalsergebnis ist nur ein vorläufiger Schlusspunkt eines leichten Aufwärtstrends in den vergangenen Quartalen. Die positiven Zahlen werden in jüngster Zeit ergänzt und positive Bewertungen von IT-Analysten. So positioniert das Marktforschungsunternehmen Gartner Group den Hersteller als „Leader“ in der Kategorie „Cross-Platform Scheduling“.

Das Produkt „Control-M“ hat jedoch durchaus Verfolger. So bezeichnet sich der österreichische Konkurrent SBB Software mit einem Umsatzwachstum von mehr als 50 Prozent als „Technologieführer im Bereich Data Center Automation“. Der SBB-Jahresumsatz 2002 betrug 17,7 Millionen Dollar. BMC weist einen Jahresumsatz von 1,3 Milliarden Dollar aus. Im Bereich Prozessautomatisierung rangiert das Vergleichsprodukt UC4:global im Zentrum der vier Gartner-Einteilungen Leader, Challenger, Niche Players, Visionaries.

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ZDNet.de Redaktion

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