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Moore’s Law ist die größte Bedrohung für den Datenschutz

Moore’s Law sei heutzutage die größte Bedrohung für Datenschutz und Privatsphäre – so Phil Zimmermann, der in den frühen 90er Jahren das Verschlüsselungsprodukt Pretty Good Privacy entwickelte und damit erstmals eine starke Verschlüsselung für den Massenmarkt verfügbar machte.

Zimmermann, der sich anlässlich der Sicherheitskonferenz Infosec in London aufhielt, sprach mit ZDNet UK darüber, dass Moore’s Law eine „blinde Kraft“ darstelle, die eine ungerichtete technologische Steigerung antreibt.

„Die menschliche Bevölkerung verdoppelt sich nicht alle 18 Monate, wohl aber ihre Fähigkeit, Computer zur Überwachung jedes Einzelnen einzusetzen“, sagte er und bezog sich damit auf die seiner Meinung nach aus der gesteigerten Verwendung von Überwachungskameras erwachsende Bedrohung für Datenschutz und Privatsphäre. „Man kann sein Gesicht nicht verschlüsseln.“

Zimmermann schrieb PGP in den frühen 90er Jahren als Reaktion darauf, dass viele Bürgerrechtler in den USA ein gesteigertes Interesse der US-Regierung bemerkten, Zugriff auf E-Mails zu erhalten. PGP war das erste umfassend akzeptierte Programm, das Dateien und E-Mails mit starker Verschlüsselung schützte. Es brachte Zimmermann eine dreijährige staatsanwaltliche Ermittlung ein, die aufgrund des Kontrollgesetzes für Waffenausfuhr vom US-Zoll in die Wege geleitet worden war. Letztendlich wurde das Verfahren eingestellt.

Heute hält Zimmermann die Überwachung für die größte Bedrohung der bürgerlichen Freiheiten, und seiner Meinung nach wird dies nirgends extremer durchgesetzt als in Großbritannien. „Es gibt hier Millionen von Überwachungskameras. Jeder Bürger wird beobachtet, und dies verstärkt den Druck, sich einem konformistischen Verhalten zu unterwerfen. Der ursprüngliche Zweck der Kameras bestand darin, Terroristen zu finden, aber meines Wissens wurden mit Hilfe der Kameras nicht viele Terroristen erwischt.“

Gesetze, die in Zeiten eingeführt werden, in denen man die nationale Sicherheit besonderen Bedrohungen ausgesetzt sieht, könnten relativ leicht wieder abgeschafft werden, erklärte Zimmermann. „Der Technologiemarkt funktioniert jedoch ganz anders. Er ist sehr viel träger und heimtückischer. Wenn man den Überwachungsapparat mit Computertechnologie ausstattet, verschlimmert dies das Problem.“

Und dies sei der Punkt, an dem Moore’s Law ins Spiel komme – so Zimmermann, der betonte, dass er ausschließlich für sich selbst spreche und keineswegs Zusammenhänge zu seiner Verbindung mit PGP Corp. herstellen wolle, dem Unternehmen, dem heute die Rechte am Produkt PGP gehören.

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ZDNet.de Redaktion

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