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Peter Cochranes Visionen: Die Wirklichkeit des Web

Das kommerzielle Internet ist erst seit 1995 ins allgemeine Bewusstsein der Öffentlichkeit getreten, und auch Mobiltelefone sind erst 1989 aufgetaucht. In weniger als einem Jahrzehnt sind PC, Internet und Handy zu akzeptierten und weit verbreiteten Business-Tools und Kommunikationsmitteln geworden. Wir haben den Vorteil, jetzt im Nachhinein urteilen zu können. Und wenn man sich all die nützlichen Informationen im Internet und dessen Beitrag zur Gesellschaft anschaut, dann erscheinen alle medienkritischen Diskussionen, Argumente und Einwände der Vergangenheit inzwischen überholt und als eine totale Zeitverschwendung. Sie erinnern an frühere Debatten über die Nachteile von Schreibmaschinen, Telegrammen, Musik auf Schallplatten, Radio und Fernsehen.

Neuere Untersuchungen zeigen eine Zunahme bei Onlinekäufen, das Verschwinden von Befürchtungen hinsichtlich der Sicherheit bei der Verwendung von Kreditkarten und die Erkenntnis, dass das Internet eins der sichersten Medien für Finanztransaktionen ist. Dabei kam auch heraus, dass das Internet von gebildeten und professionellen Leuten dominiert wird, die über ein höheres verfügbares Einkommen als der Durchschnitt besitzen, und nicht von einer Horde merkwürdiger Computerfreaks, die nächtelang allein vor dem Rechner sitzen. Männer und Frauen scheinen fast dieselbe Zeit im Internet zu verbringen, aber Frauen nutzen es eher für akademische und berufliche Zwecke, während Männer mehr auf Unterhaltung, Handel, Spiele, Musik, Online-Shopping und Homebanking aus sind.

Überraschenderweise wird das Internet nicht von jungen Leuten beherrscht. Die Altersverteilung zeigt vielmehr zwei Spitzen, mit einer Delle bei den 35- bis 40-Jährigen. Junge und Alte scheinen zahlenmäßig gleich im Internet vertreten zu sein. Die Altersgruppe dazwischen ist dadurch benachteiligt, dass sie arbeiten muss, um die beiden anderen Altersgruppen zu unterstützen!

Internet-Profis sind vor allem an Nachrichten, Online-Shopping und Börsenmeldungen interessiert und nutzen das Internet schwerpunktmäßig beruflich. Neulinge suchen im Internet eher Informationen zu Hobbys, Musik und Unterhaltung. Und so, wie es aussieht, wartet die Mehrzahl der Menschen, die noch keine Internet-Erfahrung haben, nur darauf, endlich online zu sein, und hat das Gefühl, den Anschluss zu verpassen.

Im völligen Gegensatz zu vielfach geäußerten Befürchtungen lesen Internet-Nutzer mehr Bücher und Zeitungen, hören mehr Musik und Radio und führen die meisten Telefonate. Und Kinder, die ab dem Alter von drei Jahren mit Computern zu tun haben, scheinen mit 15 einen fast 20 Punkte höheren IQ zu haben. Sie werden also schlauer und nicht dümmer, wie die Experten vorhergesagt hatten. Die Beschäftigung mit Computerspielen scheint das strategische Denken und die Anpassungsfähigkeit zu fördern und Kinder vielleicht sogar besser für eine Welt vorzubereiten, die im Wesentlichen chaotisch ist.

In den USA findet sich in fast 40 % der Haushalte ein Computer, in den meisten europäischen Ländern ist der Anteil sogar noch höher. Und im Großteil der westlichen Welt haben 60 % der Menschen am Arbeitsplatz Zugang zu Computern und zum Internet.

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ZDNet.de Redaktion

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