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Infrastrukturen maximieren: Aus weniger mach mehr

Für Backup- und Archivierungszwecke werden in großen Organisationen üblicherweise Bandbibliotheken eingesetzt, das wachsende Datenvolumen und die Verlängerung des Arbeitstags machen es jedoch schwierig, in der verfügbaren Zeit die Backups über Nacht zu erstellen. Die „offensichtliche“ Lösung besteht darin, eine weitere Bibliothek einzurichten, damit die Datensicherung parallel vorgenommen werden kann. Während die Kosten für das Band selbst mit steigender Datenmenge nur sehr geringfügig ansteigen, ist eine neue Bibliothek eine beträchtliche Investition, die noch dazu nur einen relativ geringen Nutzungsfaktor aufweist.

Heute sichern Organisationen ihre Daten in steigendem Maße auf Platten und erzielen damit eine bedeutend höhere Performance, jedoch kann es sehr schwierig sein, diesen Ansatz in eine bereits vorhandene Backup-Strategie zu integrieren. Quantum ist dieses Problem mit dem DX30 angegangen, einem plattenbasierten Backup-Gerät, das eine Bandbibliothek emuliert und so mit der vorhandenen Backup-Software und den bestehenden Backup-Prozeduren zusammenarbeitet und trotzdem einen Datendurchsatz von 80 MByte pro Sekunde bietet.

Ist das primäre Backup vollständig, können die Daten später in Ruhe auf Band überspielt werden. Muss eine Backup-Datei wiederhergestellt werden, besteht außerdem eine recht hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie sich noch auf dem DX30 befindet, denn, so Mike Sparkes, Produktmarketing-Manager von Quantum, 96 Prozent aller Wiederherstellungen von Daten werden innerhalb der ersten 90 Tage durchgeführt.

Obgleich die Daten im Bandformat gespeichert werden anstatt in einzelnen Dateien, ermöglicht der DX30 synthetische, vollständige Backups, so Sparkes. Dazu gehört auch, dass vollständige Backups nur gelegentlich erstellt werden und in der Zwischenzeit häufiger inkrementelle Backups durchgeführt werden und dass man sich dabei auf eine Software verlässt, die in der Lage ist, die jeweils aktuellste Version wiederherzustellen. Beim Umgang mit Speicherbändern ist diese Strategie kompliziert, denn um einen kompletten Datensatz wiederherzustellen müssen die Bänder häufig gewechselt erden. Bei einem plattenbasierten Backup-Gerät ist diese Strategie jedoch in Hinsicht auf Speichereffizienz und unkomplizierte Wiederherstellung der Daten durchaus sinnvoll.

Mit einem Preis von um die 110.000 Dollar würde man den DX30 bestimmt nicht als preiswerte Alternative bezeichnen, hat man jedoch den Durchsatz der vorhandenen Bibliothek bereits ausgereizt, würde der DX30 den Kauf einer zusätzlichen Bibliothek mit gleicher Performance zum Preis von 380.000 Dollar ersparen – daher könnte der Begriff „relativ preisgünstig“ angemessener sein. Für Nutzer, denen die Kapazität von 3 Terabyte nicht ausreicht, wird im ersten Quartal 2003 der DX100 mit einer Kapazität von 10 bis 1 Terabyte und einem Datendurchsatz von über 100 MByte pro Sekunde auf den Markt gebracht.

„In dem Maße, in dem die Anwendungen wachsen, verursachen sie immer mehr [Batch]-Jobs, die erledigt werden müssen“, so Terry Crawford-Smith, Channel Sales Director von BMC Software. Er verweist auf die Erfahrung eines Stromversorgungsunternehmens aus dem australischen Bundesstaat Victoria, bei dem die Verarbeitung der nächtlichen Backups neun Stunden in Anspruch nahm. Zuerst mussten verschiedene Berichte und andere Batch-Jobs ausgeführt werden, wenn es also irgendwelche Verzögerungen gab, konnte das Backup nicht beendet werden, bevor am nächsten Morgen die Mitarbeiter eintrafen.

Die offensichtliche Lösung bestand darin, „das Problem mit mehr Hardware zu lösen“, aber stattdessen entschied sich das Unternehmen für SQL-BackTrack von BMC, das Backup und Recovery auf Objektebene ermöglicht. Die Kombination aus selektivem Backup neuer oder veränderter Daten und ihrer Komprimierung kürzte die Backup-Zeit auf ein Drittel der ursprünglichen Zeit, so Crawford-Smith weiter. Abgesehen von den betrieblichen Vorteilen gelang es dem Unternehmen so auch noch, seine Kosten für Speicherbandmaterial um 50.000 Dollar pro Jahr zu reduzieren. Crawford-Smith fügte hinzu, dass die Software in Verbindung mit CONTROL-M eingesetzt wurde, einem weiteren Produkt aus dem Hause BMC, das eine ausgeklügeltere Logik bietet und Aufgaben nach Möglichkeit parallel ausführt sowie fehlgeschlagene Aufträge automatisch neu startet.

Diese Idee einer Storage-Hierarchie lässt sich auch in den Angeboten anderer Unternehmen erkennen. Anstatt zu versuchen, alles auf teurem Hochleistungsspeicher zu halten können ältere (oder weniger wichtige Daten) auch auf langsamere und preiswertere Geräte migriert werden, wie zum Beispiel auf ATA-Platten, auf Nearline-Storage-Geräte wie Bandbibliotheken oder Geräte im Stile des DX30 oder sogar auf Offline-Storage-Geräte, die das Eingreifen eines Operators erfordern.

„Jeder, der große Datenmengen hat, die nach etwa der ersten Woche nur noch selten benötigt werden“, kann von diesem hierarchischen Storage-Management (HSM) profitieren, so Joan Tunstall, Marketing-Managerin bei StorageTek Australien/Neuseeland. Während es früher eine Anforderung an die Technologie war, auch audio-visuelles Material und wissenschaftliche Daten zu integrieren, „sehen wir heute mehr und mehr Mainstream-Daten, was daran liegt, dass momentan alle eine Datenexplosion erleben“, Tunstall weiter. Eine eindeutige Mainstream-Anwendung für hierarchisches Storage ist E-Mail. Das E-Mail-Volumen wächst auch weiterhin, jedoch ist es echte Zeitverschwendung, von den Anwendern die Verwaltung ihrer eigenen Mail zu fordern, was auch noch das Risiko birgt, dass rechtlich bedeutende Nachrichten unbeabsichtigt gelöscht werden. „Es zahlt sich eindeutig aus“, wenn man HSM auf E-Mail anwendet, so Tunstall, denn die Produktivitätskosten lassen sich sofort bemessen. Während sie die jährlichen Kosten jeder Mailbox ohne HSM auf 5000 Dollar und mit HSM auf 1200 Dollar beziffert gesteht sie ein, dass „Fälle von auf individueller Produktivität basierenden Unternehmen davon abhängen, wie viel die Organisation bereit ist, zuzugestehen.“ Ein weiteres Beispiel für die Anwendung von HSM auf E-Mail ist Veritas Storage Migrator für Exchange, ein Programm, das E-Mail-Anhänge von Festplatten auf Speicherbänder verschiebt.

Sieht sich eine Organisation einem Datenwachstum ausgesetzt, dass das für Storage zur Verfügung stehende Budget übersteigt (nachdem Verbesserungen des Preis-Leistungsverhältnisses ermöglicht wurden), sollte man HSM in Betracht ziehen, so Tunstall.

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ZDNet.de Redaktion

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