Microsoft verschleudert seine Software, wenn es darum geht, Unternehmen vor einem Umstieg auf Linux abzuhalten. Laut Aussagen der „Herald Tribune“ wird der Verlust durch eine geheime Kriegskasse ausgeglichen.
Das Blatt beruft sich auf eine interne E-Mail des Verkaufsvorstandes bei Microsoft, Orlando Ayala. Darin weist er seine Mitarbeiter an „unter KEINEN Umständen gegen Linux zu verlieren“. Sie sollen Discount-Preise anbieten, die durch einen „spezial Fund“ gegen gerechnet würden. Laut Aussagen eines Marketingmanagers werde dieser Fund auch im kommenden Geschäftsjahr, beginnend im Juli, gut gefüllt sein. In diesem Jahr sollen rund 180 Millionen Dollar zur Verfügung stehen.
Sollte die genannte E-Mail und damit die geheime Kriegskasse verifiziert werden können, droht dem Redmonder Konzern Ungemach: Zwar ist das Kartellverfahren in den USA seit dem Präsidentschaftsantritt von Georg W. Bush praktisch am Ende, in der EU wird aber weiter ermittelt. Und auf dieser Seite des Atlantiks erlaubt das Wettbewerbrecht keine betriebsinternen Subventionen von Produkten. Nach Angaben der Herald Tribune habe der Konzern aber bereits die Rechtmäßigkeit seines Handelns von Anwälten in London prüfen lassen. Deren Argument lautet: Die Subventionen betreffen ausschließlich den Server-Markt. Dort verfüge man über einen Marktanteil von unter 50 Prozent.
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