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Wie geht es mit dem Internet weiter?

7. Und wie sieht es mit dem Internet-Kühlschrank aus?
Seit vielen Jahren ist die Idee eines internetfähigen Kühlschranks ein ständiges Thema in der Diskussion darüber, wie Netztechnologien das tägliche Leben immer mehr durchdringen. LG Electronics, die erste Firma, die ein solches breitbandfähiges Kühlgerät tatsächlich auf den Markt brachte, hat sogar vorgeschlagen, dass ein internetfähiger Kühlschrank als Zentrale für sämtliche digitalen Aktivitäten eines Heims dienen könnte. „In Zukunft wird alles im Haus über den Kühlschrank miteinander verbunden sein, da dieser das einzige rund um die Uhr eingeschaltete Gerät ist“, prophezeite der Vice President von LG, Sonny Marak. (Der Redaktion wäre dafür auch der PC geeignet erschienen, aber egal.)

„Der Internet-Kühlschrank kann mehr als nur Lebensmittel kühlen und Eiswürfel bereitstellen“, so Marak weiter. „Die Verbraucher können den Internet-Kühlschrank als Fernseher, Radio, Web-Gerät, Videofon, schwarzes Brett, Kalender und digitale Kamera nutzen.“ Von diesem Enthusiasmus für Internetzugang mit Frischgemüse als Beilage sind inzwischen sogar normalerweise eher bedächtige Firmen wie z. B. Telstra angesteckt worden. „Im Hinblick auf die Telekommunikation ist der Kühlschrank ein wunderbares Medium. Er ist eine Datenbank, ein Messaging-System, ein Benachrichtigungsservice, ein Terminplaner… und viele andere Dinge mehr“, prognostizierte der Manager of Mobility Services von Telstra Garth Price 1999 im Zuge der Einführung eines entsprechenden Prototyps. Bis zum heutigen Tag hat es die kühlschrankbasierte Datenbank jedoch noch nicht über das Entwicklungslabor hinaus geschafft, und auch die erwähnten „anderen Dinge“ bleiben weiter im Dunkeln.

Abgesehen von der Frage, ob man seinen Kühlschrank wegen seiner fotografischen Fähigkeiten mit in den Urlaub nehmen würde, besteht das Hauptproblem der Begeisterung für den Internet-Kühlschrank darin, dass es sich hier eigentlich um das am wenigsten für die Vorzüge eines Internetzugangs geeignete Gerät handelt. Futuristen schwärmen zwar gerne von der Idee, dass ein entsprechend ausgerüsteter Kühlschrank automatisch neue Lebensmittel bestellen könnte, sobald diese aufgegessen werden, doch ist dieses Konzept völlig irrelevant, solange die Lebensmittelgeschäfte nicht darauf eingerichtet sind, solche Bestellungen auch anzunehmen. Es ist eigentlich viel nützlicher, wenn man eine Klima- oder Heizungsanlage hat, der man eine E-Mail mit Instruktionen zur Temperierung des Hauses für die bevorstehende Rückkehr der Bewohner senden kann, doch tauchen Internet-Klimaanlagen aus unerfindlichen Gründen einfach nicht in Zeitungsartikeln auf. Der Fairness halber muss natürlich gesagt werden, dass ein internetfähiger Kühlschrank noch immer mehr Sinn als manche andere Idee macht, wie zum Beispiels die der internetfähigen Waschmaschine. Oder lohnt es sich etwa wirklich, für jedes neu erstandene Kleidungsstück einen speziellen Waschzyklus aus dem Internet herunterzuladen?

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ZDNet.de Redaktion

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