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Tools für Unternehmensplaner: Mehr Bedarf als Angebote

Der Betrieb, der umfangreichere oder individuellere Analysen wünscht und viele Personen an dem Planungsprozess teilnehmen lassen will, muss sich nach Herstellern umsehen, die aus dem Umfeld von Business Intelligenz kommen. Dort sind vielschichtige Online-Analysen Standard, weil die Tools auf multidimensionale und/oder relationale Datenbanken zugreifen. Das gibt den Anwendern eine große Flexibilität in der Gestaltung, Nutzung und Auswertung von Informationen in nahezu jeder Granularität.

Zwar kommen die meisten Produkte auch mit vielfältigen vorgefertigten Sets für das Berichtswesen daher. Dennoch ist der Aufwand schon alleine für die Gestaltung der Oberflächen und die Einrichtung der Sichtweisen auf die Informationen und die Auswahl der relevanten Daten um ein Vielfaches höher. Das erfordert nicht nur erhebliches Fachbereich-Know-how, sondern auch die Zusammenarbeit mit den IT-Kräften des Hauses. Allerdings können die Tools in der Regel vergleichsweise einfach Strukturen und Daten aus den betriebswirtschaftlichen Vorsystemen übernehmen.

Für den unternehmensweiten Einsatz muss zudem die Verwaltung von Benutzer- und Nutzungsrechten eine bedeutsame Rolle spielen. Nicht jeder darf alles sehen oder gar verändern. Das geht bis zum Sperren einzelner Felder in einer Tabelle.

Dazu kommt, dass nicht jeder Planer ein Vollprofi ist, zum Beispiel in Sachen Budgetierung, Umlagen und Erfolgsrechnung. So steht der Marketingleiter unter Umständen nur einmal pro Jahr in der Pflicht, eine Kostenstellenplanung abzuliefern. Darüber hinaus interessieren auf dieser Position vielleicht noch die Forecasts aus anderen Dependancen, aber nicht die Risikoanalyse für Währungsschwankungen. So muss er zwar selbst detaillierte Angaben machen, doch nicht für andere Unternehmensbereiche sehen. Die Chefetage dagegen benötigt spezielle Kennziffern, Übersichten in Grafikform und unter Umständen die Möglichkeit, verschiedene Szenarien zu simulieren. Schließlich sollte das Planungswerkzeug über Möglichkeiten zur Prozesskontrolle verfügen, etwa um zu wissen, wer wie weit in der Planung vorangekommen ist.

In dieser Liga der Planungsplattformen, wie sie bei Barc heißen, spielen etwa Applix, MIS, MIK, Cubus, Hyperion, Orenburg, Prevero, Software 4You Thinking Networks aber auch SAS und SAP. Dass BI-Anbieter auch Soll-Daten verarbeiten können, und die gewonnen Informationen zur erneuten Auswertung in die Speichersysteme zurückschreiben können, ist keinesfalls selbstverständlich. Den gesamten Markt für Planungs-Tools bezeichnet Bange noch als jung.

So fehlen für den Barc-Chef noch viele Analyse-Möglichkeiten, die für historische Daten längst zur Verfügung stehen. Aber Simulationsvarianten sind erst rudimentär vorhanden. Insbesondere mangele es an hochaggregierten Langfristplanungen und dem Risiko-Management, so Bange. Dazu kommt, dass sich unstrukturierte Daten nur unzureichend in Szenarien integrieren lassen.

Samt und sonders orientieren sich die Tools noch zu sehr an Tabellenstrukturen und dem Finanzcontrolling. Es fehlt schlichtweg an einfach zu bedienenden Planungsfunktionen und an Transparenz. Ein Projekt, in dem etwa zu kalkulieren ist, ob es sich für den 7er BMW lohnen würde eine weitere Produktionsstraße zu bauen, mit welcher Kapazität und unter welchen Bedingungen, dürfte ein einzelnes Tool ohnehin überfordern.

In Bezug auf Benutzerfreundlichkeit punktet jedoch zumeist die Hamburger Firma CP Corporate Planning. Hier gibt es etwa eine „Boss-Box“, den Break-Even auf Knopfdruck, die ROI-Grafiken sind mit Ampelfarben versehen und Lebenszyklen in Form von Kurven, die sich per Maus in Form bringen lassen. Die Abhängigkeiten der Zahlen, Ziele und Vorgaben finden sich in einer baumartigen Struktur wieder. Ändert der Planer Werte kann er sich bei der Simulation anzeigen lassen, welche Werte und Hierarchien sich in der Folge ebenfalls ändern. Der entsprechende Ast färbt sich in der Darstellung ein. Nach Herstellerangaben soll schließlich mit dem „Corporate Planner“ eine Art Controlling-Portal möglich werden, in das sich nutzerindividuell die verschiedenen Planungen, zum Beispiel auch eine Balanced Scorecard einbinden lassen.

„Bestechend intuitiv“ beschreibt auch Barc-Experte Dahnken die Anwendung. Allerdings weist er auch auf die Schwächen des Tools hin. Bei großen Anwendungen verliere sich die Transparenz der Abhängigkeitsbäume. Zudem dient als Datengrundlage lediglich ein flat File, was die Skalierbarkeit des Systems erheblich einschränkt. Aber es gibt die CP-Software bereits als Web-Tool, das verteilte Eingaben zulässt. So ordnet Dahnken das Produkt schließlich zwischen die Standardsoftware und die Planungsplattformen ein. In diesem Zwischenbereich tummeln sich beispielsweise auch „Co-Planner“ der Grazer Firma Co-Planner Software & Consulting GmbH und das bereits genannte Winterheller-Tool „Professional Planner“.

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ZDNet.de Redaktion

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