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Erste Benchmarks des neuen deutschen Supercomputers

Im Mai fertig gestellt, jetzt erstmals ausgelotet: Der neue NEC-Supercomputer des Deutschen Klimarechenzentrum (DKRZ) in Hamburg hat mehr Rechenkapazität als 30.000 handelsübliche PCs. Bei einem international verwendeten Leistungstest, dem Linpack-Benchmark, erzielte der DKRZ-Bolide 1,484 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde (Teraflops). Damit erreicht der Rechner 96,6 Prozent seiner maximalen Höchstleistung von 1,536 Teraflops.

Der Rechner des DKRZ belegt etwa eine Fläche von 100 Quadratmetern und ist aus 192 SX-6-Prozessoren von NEC mit 1,5 TByte Speicher aufgebaut. Die besondere Leistungsfähigkeit erreicht der Supercomputer des DKRZ durch seinen hohen Speicherdurchsatz: Bis zu 256 Gigabyte Daten werden pro Sekunde von acht Prozessoren in den Speicher geschrieben und ausgelesen — etwa 256-mal schneller als bei einem PC.

„Klimasimulationen und Umweltphänomene lassen sich mit dem neuen Rechner sehr viel detaillierter und zuverlässiger berechnen. Der Supercomputer bestätigt unsere Erwartungen an eine besonders hohe effektive Leistungsausbeute bei unseren Simulationsrechnungen“, so Wolfgang Sell, technisch administrativer Geschäftsführer des Deutschen Klimarechenzentrums.

Supercomputer-Analyst Chris Lazou von Hipercom Consultants bestätigt: „Die meisten der zehn schnellsten Supercomputer der Welt erreichen im Linpack-Benchmark nur 50 bis 70 Prozent ihrer veranschlagten Maximalleistung. Einzige Ausnahme unter den ersten zehn ist der schnellste Supercomputer der Welt, der Earth Simulator von NEC, der mit 88 Prozent auch bei der Leistungsausbeute führend ist. Es ist ein alarmierender Trend, dass das Ungleichgewicht zwischen Leistungsausbeute und maximaler Geschwindigkeit jedes Jahr um 50 Prozent größer wird, weil die Prozessoren schneller werden, ohne dass die Speicherchips mit dieser rasanten Entwicklung Schritt halten können.“

Der DKRZ-Rechner wird nur kurze Zeit der schnellste Supercomputer sein, der in Europa für die Klimaforschung verwendet wird. NEC wird im September 2003 die Installation eines noch größeren Rechnersystems für den staatlichen englischen Wetterdienst Ukmet am neuen Hauptsitz des Instituts in Exeter abschließen. Mit insgesamt 30 Knoten wird dieser der zweitgrößte von NEC gebaute Supercomputer weltweit sein. Er wird sowohl für die Wettervorhersage als auch für die Klimaforschung genutzt werden.

ZDNet.de Redaktion

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