Der US-Softwarehersteller Peoplesoft hat die milliardenschwere Übernahmeofferte des Branchenriesen Oracle zurückgewiesen und dem Konkurrenten unlautere Motive vorgeworfen. „Oracles Angebot versucht, Oracle auf Kosten der Aktionäre, Kunden und Beschäftigten von Peoplesoft zu bereichern“, erklärte Firmenchef Craig Conway. Es sei offenbar auch der Versuch, Peoplesoft an der geplanten Übernahme des Konkurrenten J.D. Edwards zu hindern. Wie berichtet hat Peoplesoft heute den Offiziellen Antrag für die Fusion gestellt.
Die Ankündigung von Oracle, Peoplesoft-Produkte nach einer Übernahme nicht mehr als eigenständige Software zu vertreiben, sei „eine echte Bedrohung für den Aktienwert“ des Unternehmens, erklärte Conway. Darüber hinaus werde Peoplesoft durch die Offerte von 16 Dollar pro Aktie angesichts seiner Marktposition und seiner Zukunftsaussichten „dramatisch“ unterbewertet. Und schließlich würde eine Oracle-Übernahme laut Peoplesoft eine lange Prüfung durch die Wettbewerbsbehörden nach sich ziehen. Die Wahrscheinlichkeit sei zudem hoch, dass dies abgelehnt würde, betonte das Unternehmen.
Oracle hatte zur Überraschung der Software-Welt vor einer Woche eine 5,1 Milliarden Euro schwere Übernahme von Peoplesoft angekündigt. Nur wenige Tage zuvor hatte Peoplesoft mitgeteilt, J.D. Edwards für 1,7 Milliarden Dollar zu kaufen. Mit der Übernahme wäre das Unternehmen nach eigenen Angaben zum zweitgrößten Hersteller von Unternehmenssoftware aufgestiegen.
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