Es sind jedoch nicht nur die Anbieter weiser geworden. Dank einer generellen Straffung ihrer Geschäftstätigkeit kaufen Unternehmen klüger ein als je zuvor. Wenn sie die Vorteile, die ERP II bietet, nicht brauchen, ist es unwahrscheinlich, dass sie Geld dafür ausgeben – ganz gleich, wie vielversprechend das System ist. Der Upgrade-Zyklus für ERP II könnte sich dadurch über einen recht langen Zeitraum erstrecken – was bedeutet, dass es bis zum Ende dieses Jahrzehnts dauern wird, bis kollaborative Echtzeit-Versorgungsketten auch nur annähernd so präsent sein werden, wie es vorausgesagt wird.
In der Zwischenzeit unternehmen viele Kunden ihre ersten Schritte in Richtung ERP, nachdem sie abgewartet und beobachtet haben, welche Fehler ihre Vorgänger machten. Im Großen und Ganzen finden sie ERP-Systeme vor, die weitaus einfacher einzurichten und präziser in ihrer Ausrichtung sind als die vor einigen Jahren erhältlichen. Zudem ist auch die Einführung dieser Systeme weit weniger anstrengend.
Die Gründe für die Implementierung lagen bei GPC Electronics besonders klar zu Tage, einem Vertragshersteller für elektronische Bauteile mit 600 Angestellten, der über Werke in Penrith (Australien) und Christchurch (Neuseeland) verfügt. Das Untenehmen war bereits daran gewöhnt, den sich rasant verändernden Bedürfnissen von Telekommunikationsunternehmen wie Toshiba, Ericsson, Siemens und Alcatel nachzukommen, und hat SAP R/3 in einer Umgebung eingesetzt, in der Unternehmensabläufe aufgrund weltweiten Drucks bereits weitgehend optimiert sind.
Bislang wurde bei der Umsetzung dieser Prozesse mit Standalone-Lösungen gearbeitet, beispielsweise mit Microsoft Excel, einer alternden Version der BPCS MRP-Software von SSA und einer ganzen Anzahl individuell angepasster Anwendungen, die Tausende von Zulieferern und Zehntausende Einzelteile verwalteten. Anstatt vielleicht verfrüht auf den ERP-Zug aufzuspringen, hielt man sich bei GPC zurück und arbeitete an der Optimierung der Abläufe im Unternehmen, um mit den Wünschen der Kunden Schritt zu halten und sich diesen anzupassen. Erst jetzt, gelockt von der Aussicht darauf, dass eine Echtzeit-Zusammenarbeit mit den Partnern die Flexibilität des Unternehmens erhöhen könnte, hat sich das Unternehmen dazu entschlossen, ERP einzuführen.
„Unser Vorteil liegt darin, dass wir in der Lage sind , einen Wert für unsere Kunden zu schaffen“, sagt Managing Director Christopher Janssen. „Es geht dabei weniger um das Produkt, als vielmehr darum, wie schnell wir auf eine veränderte Nachfrage reagieren können. Die Technik hat Fortschritte gemacht und erlaubt die Integration von Funktionen und die Weiterentwicklung von Prozessen, so dass sich damit ein Workflow aufbauen lässt. In der nächsten Phase versucht man zu verstehen, wie das Unternehmen des Kunden funktioniert und welche Dinge ihm in Zukunft hinderlich werden könnten. Man hilft dann wiederum dem Kunden, besser auf seine Kunden eingehen zu können. Wir haben bereits sehr viel an den Abläufen gearbeitet und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir auch Veränderungen an der Technologie vornehmen wollen.“
Obwohl es sich dabei nicht um ein völlig neues Konzept handelt, werden die in ERP II umgesetzten Prozesse den Kunden, die ihre Systeme den „Best Practises“ ihrer jeweiligen Branche anpassen wollen, gewissermaßen als Richtschnur dienen. Angesichts der höheren Ansprüche, die Kunden heute stellen, werden sowohl Unternehmen, die bereits ERP nutzen, als auch jene, die dies noch nicht tun, sich mit den Möglichkeiten befassen, die eine sich ständig weiter entwickelnde ERP-Technologie bietet.
Inzwischen werden die meisten Unternehmen erkannt haben, dass selbst die beste Technologie für sich allein genommen keinen Wert darstellt – und nicht alle werden bereit sein, mit fliegenden Fahnen zu ERP II zu wechseln. Da die Funktionen von ERP II derart weitreichend sind, würde eine überstürzte Einführung von ERP II die Unternehmen für dieselbe Art von Chaos anfällig machen, wie sie vor Jahren die überstürzte und schlecht geplante ERP-Einführung mit sich brachte.
Für die Vermeidung von Katastrophen gelten dieselben Regeln: Unternehmensabläufe auf mögliche Verbesserungen überprüfen. In allen Abteilungen und bis hinauf zum Geschäftsführer finanzielle und ideelle Unterstützung für das Projekt gewinnen. Auf schnelle Gewinne hin arbeiten und dann auf den Erfolgen aufbauen, um komplexere und weitreichendere Funktionen wie CRM und SCM einzuführen. Dieselbe Strategie lässt sich bei Geschäftspartnern und wichtigen Kunden anwenden.
„Es lassen sich durch ERP noch immer Vorteile ohne großen zusätzlichen Aufwand erzielen“, sagt Tony Holman von Accenture. „Die Kunden können diese Vorteile auch durch den Einsatz von ERP II erzielen. Sie müssen sich aber an bewährte Wertschöpfungsvorgaben [auf Grundlage früherer Projekte] halten. Die führenden Unternehmen haben ERP nicht aufgegeben, sie kümmern sich auch weiterhin um Unternehmenslösungen. Erfolge erzielen diejenigen, die auf kontinuierliche Verbesserung setzen. Wer sich [dieser erfolgreichen Vorgehensweise] nicht angeschlossen hat, wird mit ERP II dasselbe erleben wie mit ERP.“
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