Unternehmen hält an Übernahme von Peoplesoft fest
Der weltweit zweitgrößte Softwarekonzern Oracle hat das abgelaufene Quartal deutlich besser als erwartet abgeschlossen. Der Gewinn stieg um 31 Prozent auf 858 Millionen Dollar oder 16 Cent je Aktie, wie das Unternehmen am Donnerstagabend (Ortszeit) mitteilte. Damit übertraf Oracle die Analystenerwartungen beim Gewinn je Aktie um 2 Cent.
Der Umsatz in dem am 31. Mai abgeschlossenen Dreimonatsabschnitt wurde von 2,77 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf 2,83 Milliarden Dollar gesteigert – ein Plus von gut zwei Prozent. Analysten hatten hier im Schnitt mit 2,75 Milliarden Dollar gerechnet. Im Gesamtjahr steigerte Oracle den Überschuss um vier Prozent auf 2,31 Milliarden Dollar. Der Umsatz schrumpfte um zwei Prozent auf 9,5 Milliarden Dollar.
Bei der Vorlage der Zahlen verteidigte Oracle-Chef Larry Ellison ausdrücklich das feindliche Übernahmeangebot für den Konkurrenten PeopleSoft. Oracle und PeopleSoft hätten gemeinsam zehn Prozent des Marktes für Unternehmensanwendungen und stünden an zweiter Stelle hinter SAP mit 18 Prozent Marktanteil, sagte Ellison. Er sprach sich gegen das geplante Zusammengehen von PeopleSoft mit dem kleineren Konkurrenten J.D. Edwards aus. Es wäre eine Ehe von schwachen Unternehmen.
Unterdessen verklagte J.D. Edwards Oracle auf Schadensersatz. Der große Konkurrent mische sich unerlaubt in den avisierten Schulterschluss ein, lautet der Vorwurf. Daher fordert J.D. Edwards 1,7 Milliarden Dollar Schadensersatz und eine Einstweilige Verfügung, die Oracle untersage, weiter für PeopleSoft zu bieten. PeopleSoft hatte erst wenige Tage vor dem Oracle-Gebot die Übernahme von J.D. Edwards für 1,7 Milliarden Dollar ausgehandelt.
PeopleSoft-Chef Craig Conway lehnt das Oracle-Angebot für sein Unternehmen im Gesamtwert von 5,1 Milliarden Dollar vehement ab. Oracle wolle nur einen Konkurrenten ausschalten, sagt er.
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