Durch die Übernahme von J.D. Edwards steigt Peoplesoft zur Nummer 2 im ERP-Markt auf — sehr zum Ärger von Oracle-Boss Larry Ellisson, der mit einer Offerte für Peoplesoft nachlegte. Die Gründe für den Merger und die neue Positionierung erklärt Richard Bergquist, Chief Technology Officer and Senior Vice President von Peoplesoft, im Gespräch mit dem ZDNet-Autor Bernd Seidel.
ZDNet: Warum hat sich Peoplesoft gerade jetzt entschlossen, J.D. Edwards zu kaufen?
Bergquist: Die ERP-Industrie ist reif dafür. In vielen Branchen ist die Konzentration bereits seit langem in vollem Gange. So etwa im Bereich Automotive, bei Banken oder Versicherungen und der Telekommunikationsbranche. Nun sind auch die ERP-Anbieter dran.
ZDNet: Ihrem Aktienkurs hat das aber nicht gut getan?
Bergquist: Das ist eine normale Reaktion. Verfolgt man Merger dieser Art statistisch zurück, dann zeigt sich, dass die Kurse der Käufer um rund 15 Prozent nach unten gehen — wir sind um gerade einmal 5 Prozent eingesackt. Und bei dem Unternehmen, das gekauft wird steigt im Gegenzug der Börsenwert — das ist bei J.D. Edwards auch passiert. Also alles ganz normal.
ZDNet: Was wollen Sie mit dem Merger erreichen?
Bergquist: Zunächst schaffen wir damit einen Mehrwert für unsere Kunden. J.D. Edwards ist stark im Mittelstand und bei produzierenden Unternehmen, Peoplesoft hat seinen Fokus auf Großunternehmen und Branchen wie Banken, Telekommunikation, Versicherungen, und Behörden. Zudem verschafft uns der Deal mehr Marktanteile in Europa — es ist kein Geheimnis, dass wir hier stärker werden wollen. Durch den Deal sind wir die Nummer zwei im Markt für Enterprise Software und durch die neue Größe steigen unsere Chancen, auf die Auswahllisten (Shortlist) von Business- und IT-Entscheidern zu kommen.
ZDNet: Durch den Merger stößt Peoplesoft in andere Märkte vor. Nun ist auch Microsoft mit seinen Business Solutions ein Mitbewerber für Sie.
Bergquist: Microsoft hat ein ganz anderes Geschäftsmodell wie wir: Große Stückzahlen, sehr stark standardisierte Lösungen und möglichst wenig direkte und nicht sehr tiefe Kundenkontakte. Unser Geschäft ist völlig anders: Wir arbeiten partnerschaftlich mit unseren Kunden zusammen, die Lösungen müssen meist an die Belange der Unternehmen angepasst werden, da die Prozess oft sehr komplex und individuell sind und dadurch haben wir kein Massengeschäft. Wenn Microsoft im ERP-Geschäft erfolgreich sein möchte, muss es seine Strategie überdenken, um die Wünsche der Kunden zu erfüllen. Zudem laufen Microsoft-Produkte nur auf Microsoft-Technologie. Unsere Kunden wollen aber Unix, Linux oder setzen Mainframes ein. Die IT-Welt der großen Unternehmen und deren Enterprise-Anwendungen ist heterogen und nicht Microsoft-zentriert.
ZDNet: SAP ist ihr stärkster Mitbewerber, wie ernst nehmen Sie Oracle?
Bergquist: Oracle hat ein Problem mit der Fokussierung. Das Hauptinteresse der Ellison-Company ist und bleibt es, Datenbanken zu verkaufen, dann kommen die Tools und dann die ersten Applications.
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