Daneben gab es aber auch jeder Menge menschlicher und organisatorischer Probleme. Die Pilotanwendung mit zehn bis 20 Lieferanten und 50 bis 100 User wurde im Juni 2000 im amerikanischen East Hanover implementiert. Hier war die Anwendung höchst willkommen. Die Anwender hatten bislang mit einer SAP-Software arbeiten müssen. Diese aber war für die Gelegenheitsbesteller indirekter Güter viel zu schwierig zu handhaben.
Im Dezember 2000 erfolgte dann die Einführung am Standort Kundl und im Februar 2001 in Basel. Danach sollte es Schlag auf Schlag im 14-tägigem Rhythmus weitergehen. Der ehrgeizige Plan gründete einerseits in der Überlegung, dass es einerseits bereits Piloten gibt, so dass nur noch die Schnittstellen an lokale Besonderheiten angepasst werden müssen. Außerdem kann sich bei einer zügigen Einführung, bei der kein lokales Projekt als vier Monate dauern sollte, ein standardisiertes Vorgehen etablieren.
Andererseits entwickelte sch der Markt für elektronische Plattformen in dem Zeitraum geradezu fieberhaft. „Dauernd standen neue Anbieter mit tollen Produkten und Angeboten vor der Tür, die versicherten, wir machten bis jetzt alles falsch“, erzählt Grossenbacher. Der Ansturm trieb die Macher in die Verunsicherung und sie traten geradezu eine Flucht nach vorne an. Heute sagt Grossenbacher: „So würde ich nicht noch einmal vorgehen.“ Denn es zeigte sich schnell, dass die Projektverantwortlichen die lokalen Probleme unterschätzt hatten.
In Basel zum Beispiel hatte es zuvor bereits einen hohen Automatisierungsgrad gegeben sowie ein eigenes elektronisches Bestellverfahren, an dem die Anwender hingen. Dieses folgte jedoch einer anderen Logik. Jeder konnte bestellen, die notwendigen Kompetenzen wurden praktisch im Nachinein festgestellt.
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