Ein Beispiel ist Hewlett-Packard. HPs gesamtes Networking-Erbe stammt aus der HP-Seite des Unternehmens, nicht von Compaq, einer Firma, die gern Netzwerk-Komponenten anderer Anbieter anbot, nachdem das von Digital Equipment übernommene Netzwerk-Know-how verplempert worden war.
HP produziert seine eigenen Network-Switches und nimmt anderen Anbietern immer mehr Marktanteil weg. Wie auch die Drucker dieses Unternehmens sind die Switches billig, zuverlässig und funktionstüchtig (24-Port Layer-3 Switch mit zwei Gigabit-Kupfer-Uplinks gefällig? HP hat gerade einen für €650 herausgebracht!). Und im Gegensatz zu den Druckern muss man bei Netzwerken keine überhöhten Preise für Verbrauchsmaterial bezahlen.
Im Bezug auf Wi-Fi musste HP neue Wege gehen um das Produkt schnell auf den Markt zu bringen. Angesichts des Hintergrunds von HP sollte man nicht vergessen, die bei allen Netzwerk-Anbietern selbstverständliche Frage zu stellen: „Handelt es sich um ein Produkt des Unternehmens oder nur um ein Wiederverkäufergeschäft?“ Bei Wireless-Networking stellt sich heraus, dass HP das Letztere tut.
HP verkauft Access Points von Proxim und Network-Switches von Vernier. Hierfür gibt es gute Gründe, die mit der Markteinführungszeit zu tun haben. HP hat aber schon lange versprochen, seine eigenen Produkte herauszubringen. Dies scheint jedoch noch eine Weile zu dauern, und die Zusammenarbeit mit Vernier lässt auf eine langfristige Bindung an Drittprodukte schließen.
Ein etwas anderer Fall ist die Firma Nortel, die ebenfalls mit anderen zusammenarbeitete – vor allem mit Symbol Technologies. Seitdem sie in letzter Zeit energischer auf dem Wireless-Markt aktiv ist, benutzt sie anscheinend ihr eigenes Produkt. Offensichtlich hat sich diese Firma über die für Wireless Networks erforderliche Architektur ein paar Gedanken gemacht, denn sie hat die Entscheidung getroffen, von Symbols Strategie des „dummen Access Point“ abzugehen und stattdessen mit eigenen Vorstellungen aufzuwarten.
Es ist ziemlich einfach, Partei zu nehmen für ein Unternehmen, das hier seine eigene Technologie entwickelt, aber für die Unterschiede gibt es Gründe. Nortel ist dafür bekannt, alle grundlegenden Netzwerk-Aspekte abzudecken, wobei HP schon immer Lücken mit Drittanbietern ausfüllte: Es unterhält seit Jahren eine Geschäftsbeziehung mit Foundry im Highend-Bereich, den HPs Produkt erst in ein paar Jahren erreichen kann.
Hat HP Schwierigkeiten damit, seine eigenen Wireless-Networking-Produkte zu entwickeln? Und bedeutet das, dass der „Invent“-Teil von HPs selbstgepflegtem Image in einem Geschäftsumfeld, das auf einer schnellen Markteinführungszeit und Liefersystemen à la Dell basiert, nur schwierig zu erfüllen ist? Oder hat das Unternehmen eine sachliche Entscheidung getroffen, dass der Wireless-Network-Markt niemals so groß sein wird wie der Wired-Network-Markt, weshalb er nicht den Löwenanteil der begrenzten F&E-Mittel erhalten sollte?
Diese pragmatische Einstellung ist überall in der Wi-Fi-Welt zu finden. Gut so. Wenn sich auch die Mitarbeiter von Trapeze ganz nach einer Neuauflage der Start-up-Hansel anhören, die sie wirklich sind, sollte man eines bedenken: Im Gegensatz zu den schicken Start-ups im Jahr 2000 bieten sie reelle Produkte an. Sie sind nicht mit einem Angebot auf den Markt gekommen, in der Hoffnung, aufgekauft zu werden.
Während man sich sicher sein kann, dass die Party zum Startschuss von Cloud die Gemüter erhitzt, wird das Endergebnis so genau wie möglich kalkuliert werden. Dieser Service Provider stützt sich, wie man nicht vergessen darf, auf Breitband-Verbindungen zu den Spielautomaten in Pubs. Im Dotcom-Wirbel vor drei Jahren hätte er davon gesprochen, Netzwerke von Grund auf einzurichten.
Man sollte also nicht den Kopf verlieren. Wi-Fi macht Spass. Wi-Fi ist die nächste große Sache. Diese Revolution sollte aber nicht zu hoch bewertet werden.
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